■ Blutkonserven: „Beamten-Plasma“
Bonn (dpa) – Um Aids-Gefahr durch Blutübertragungen möglichst auszuschließen, sollte die Bundesrepublik nach übereinstimmender Ansicht von Fachleuten weitgehend zum „Selbstversorger“ bei Spenderblut werden. In einer öffentlichen Anhörung im Gesundheitsausschuß des Bundestages am Mittwoch waren Vertreter von Wissenschaft und Industrie jedoch unterschiedlicher Auffassung darüber, ob Spendern eine „Aufwandsentschädigung“ von etwa 50 Mark pro Spende gezahlt werden soll oder nicht. Industrievertreter bezweifelten, daß sich ohne eine solche Entschädigung genügend Spender melden würden. Dagegen hielt das Deutsche Rote Kreuz nichts von einer Entschädigung. Damit könnten Personen angelockt werden, die die Spende als Geldquelle betrachten und deswegen etwaige Erkrankungen verschweigen. Der Berliner Pharma- Kritiker Ulrich Möbius sprach sich für eine sorgfältige Auswahl der Spender nach ihrer sozialen Herkunft aus. „Wir brauchen kein Plasma aus der Gosse.“ Er lege Wert auf „Beamten-Plasma“.
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