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Bayern wird feminin

■ Zum Quotierungsvorstoß der bayerischen SPD

Schau eine an: Die Mannen der bayerischen SPD sind als erste unter den Genossen tatsächlich couragiert genug, den „Partnerinnen“ in den eigenen Reihen nicht nur verbal wohlzuwollen, sondern ihnen auch die Hälfte der Machtpositionen zuzusichern. Nicht per Willenserklärung, sondern per Satzungsänderung. Um der „Glaubwürdigkeit“ willen, so der bayerische Fraktionsvorsitzende Hiersemann, sei dieser Beschluß notwendig geworden. Wie wahr. Seit Jahren spielt sich innerhalb der SPD ein zähes, vor allem für die bedauernswerten AsF–Frauen unerquickliches Gerangel ab, wie denn nun die parteiinterne Gleichberechtigung bei den Spitzenposten durchzusetzen ist. 25 Prozent „Mitclits“ hat die SPD, aber unter den Bezirksvorsitzenden z.B. gibt es nur eine einzige Frau - Anke Brunn am Mittelrhein. Für eine schrittweise Quotierung (bis in die neunziger Jahre soll der Frauenanteil an den Parteiämtern auf 50 Prozent gesteigert werden) sprach sich zwar schon der Nürnberger Parteitag im vergangenen Jahr aus - doch das blieb Absichtserklärung. Für die Klärung der weiteren Fragen - Satzungsänderung und Sanktionen bei Nichteinhaltung der Quoten - wurde in bester Bürokratenmanier eine Kommission mit dem schönen Namen „Gleichstellung der Frau“ eingesetzt. Der Bericht dieser Kommission soll just diese Woche dem SPD–Präsidium vorgelegt werden. Bleibt zu hoffen, daß das Präsidium das Signal aus Bayern richtig versteht. Selbst Bundesgeschäftsführer Anke Fuchs, die sich nur den Frauen zuliebe Geschäftsführerin nennt, könnte es jetzt leichter fallen, ihre Aversion gegen feste Quoten zu überwinden. Helga Lukoschat

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