piwik no script img

Bayer will Stahlarbeiter übernehmen

Düsseldorf (dpa/vwd) - Mit der Bayer AG (Leverkusen) hat sich erstmals ein Großunternehmen bereiterklärt, 500 der von Arbeitslosigkeit bedrohten Duisburger Stahlarbeiter zu übernehmen. Der nordrhein–westfälische CDU–Landesvorsitzende, Bundesarbeitsminister Norbert Blüm, wertete die Bereitschaft des Chemiekonzerns nach einem Gespräch mit Bayer–Vorstandschef Hermann Josef Strenger als Solidaritätsbeispiel und Beitrag zur Hilfe für die Stahlarbeiter. In Bonn sagte Bundeswirtschaftsminister Martin Bangemann (FDP) am Montag zu, den mit der Schließung des Krupp–Stahlwerks Duisburg–Rheinhausen verbundenen Arbeitsplatzabbau sozial zu flankieren. Bangemann erklärte gegenüber dem Betriebsrat, die Bundesregierung werde für die Schaffung neuer Arbeitsplätze in noch verstärkterem Maß Mittel für die Krisenregion zur Verfügung stellen. Er wolle sich beim EG–Stahlministerrat am gestrigen Dienstag für weitere Finanzhilfen dafür und für die soziale Flankierung von Entlassungen einsetzen. Der Minister bot ein weiteres Gespräch mit den Betriebsräten nach Vorlage der genauen Pläne durch die Betriebsleitung an. Der nordrhein–westfälische Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) appellierte in einem Telegramm mit Blick auf die Tagung des EG–Ministerrats an den Präsidenten der EG–Kommission, Jaques Delors, die EG dürfe einer Liberalisierung des Quotensystems auf dem Stahlmarkt nicht zustimmen (siehe Kasten).

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen