: Baumwollhandel düster
■ Schlechte Nachrichten aus der Textilindustrie dämpfen Stimmung bei internationaler Expertenrunde.
Dramatische Nachrichten aus der deutschen Textilindustrie überschatten die 23. Baumwoll-Tagung, zu der vom Freitag bis Sonntag 450 Baumwollexperten aus 40 Ländern in Bremen versammeln. Sie werden über den Anbau, die Qualitätsprüfung und neue Tendenzen in der Baumwollherstellung sprechen, so über den organiscehn Anbau der Pflanzen und die Züchtung von naturfarbenen Fasern.
Die deutsche Textilwirtschaft blickt nach Worten von Karl van Endert, Präsident der Baumwollbörse, sorgenvoll in die Zukunft. Wenn nicht die Politik eine Rettungsaktion für Spinnereien, Webereien und Konfektionsbetriebe starte, würden weitere Betriebe dicht machen oder ihre Produktion ins Ausland verlagern, so der Börsen-Vizepräsident, der Spinnereibesitzer Gerd Schoeller aus Düren.
Wie Endert weiter sagte, beeinträchtigt diese Entwicklung auch die Bremischen Häfen und die Baumwollbörse. Von den 158.000 Tonnen Baumwolle (Minus 26 Prozent gegenüber 1994) die im Vorjahr nach Deutschland, seien nur noch ein knappes Drittel über Bremen gekommen, weil zunehmend Baumwolle aus den zentralasiatischen Republiken über den Landweg nach Deutschland gebracht würde. 1991 seien noch zwei Drittel der importierten Baumwolle in Bremen angelandet worden. jof
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen