: Bauernprotest gegen Heereman
Hannover (taz) - Nur gut 20 Minuten dauerte gestern in Hannover eine Kundgebung des niedersächsischen Landvolkverbandes, auf der 10.000 Bauern gegen ihre „katastrophale Einkommenssituation“ und die von der EG–Kommission vorgeschlagenen Agrarpreissenkungen demonstrierten. Der Generalsekretär des Bauernverbandes, Rudolf Schnieders, konnte sich gegen ein Konzert von Pfiffen und Signalhupen kaum Gehör verschaffen. Als aufgebrachte Landwirte die Rednertribüne bedrohlich ins Schwanken brachten, beendete Schnieders vorzeitig seine Rede. Anschließend nahmen Vertreter der ostfriesischen Bauern das Podium in Beschlag und forderten unter großem Beifall eine „Demokratisierung der Wahlen im Bauernverband“, eine „scharfe Abgrenzung“ des Verbands „gegenüber den politischen Parteien“ und „bessere Bezahlung“ der Bauern. Der Bauernverbandspräsident Heereman hatte am Mittwoch Berichte über seinen Rücktritt mit den Worten korrigiert, er werde nur dann nicht wieder kandidieren, wenn der Protest von chaotischen Randgruppen der Bauernschaft gegen seine Person nicht aufhöre.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen