■ Mit der Spielzeugindustrie auf du und du: Barbies Flirt
Als Ende Januar Mattel, die größte Spielwarenfirma der Welt, ihrem wichtigsten Rivalen Hasbro ein Kaufangebot übermittelte, machte das einiges deutlich in einer Branche, in der Kinder über Firmenschicksale entscheiden. Mattel aus Kalifornien mit einem Umsatz von 3,7 Milliarden Dollar 1995 bot 5,2 Milliarden Dollar für die US- Firma Hasbro (Umsatz: 2,9 Milliarden Dollar).
Wo Spielzeuge auf der Grundlage von TV-Programmen und Kindermoden traditionelle, langlebige Spielwaren verdrängen, ist Mattel darauf erpicht, seine Barbie mit den Hasbro-Puppen GI Joe und Action Man zu vereinen. Jeden Tag werden auf der Welt 246.575 Barbie- und andere Mattel-Puppen hergestellt; 238.466 Dollar Profit erzielt Mattel allein damit.
Wenn die Übernahme zustandekommt, würde der Marktanteil des neuen Superkonzerns den der 20 größten Konkurrenten zusammen übertreffen. Aber auch andere Spieler sind noch dabei: In den letzten Jahren sind Video- und elektronische Spiele in den Markt eingebrochen, angeführt von Nintendo und Sega aus Japan. Und mit über 1.100 Läden auf der ganzen Welt beherrscht Toys R Us – 8,7 Milliarden Dollar Umsatz 1994 – den Einzelhandel souverän.
Auch die deutsche Spielwarenindustrie zeigt noch Anzeichen von Leben. Unter den umsatzstärksten 20 Spielzeugen in Deutschland werden immerhin noch vier von deutschen Firmen hergestellt: Zapf, Playmobil und Franckh Kosmos Verlag. Beherrschend aber sind Lego aus Dänemark, Hasbro und Mattel. Deutschlands Spitzenspielzeug, eine elektronische Keyboard- Lernhilfe, kommt hingegen aus China, hergestellt von der Hongkong-Firma VTech. Hugh Williamson
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