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das wetterBarbie und Ken

Als Barbie zu denken begann, verließ sie Ken. Denn Ken wollte immer nur fernsehen. Dabei summte er gern mit seiner samtweichen Stimme, die Barbie ganz wuschig machte, wenn sie beieinander lagen. Aber es gibt Wichtigeres im Leben, dachte Barbie, und das war das erste Mal, dass sie ihren Denkapparat einsetzte. Ein gutes Gefühl. Nicht ganz vergleichbar mit dem anderen, das sie stets überkam, sobald Ken sie an gewissen Stellen berührte, aber es gibt Prioritäten, dachte Barbie zum zweiten Mal. Und dann ging sie fort. Ken wurde immer dünner und dünner, denn Barbie stellte ihm keine Kekse und keinen Tee mehr hin. Barbie aber erlebte Abenteuer um Abenteuer und war doch unfassbar unglücklich. Bis eines Tages Ken um die Ecke bog. Er hatte aus Langeweile an der Fernuniversität Hagen Philosophie studiert und war Barbie gefolgt. Sie fielen einander in die Arme und hatten dieses Gefühl, das nur sie beide haben konnten.

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