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Bankrott in GriechenlandSchock ohne Wirkung

Die Griechen mussten 2010 brutal sparen. Nun stimmt das Parlament über den noch härteren Haushalt 2011 ab. Der Wut des Volkes folgt allmählich Lethargie.

"Ich vergesse nicht, ich vergebe nicht": Ein Demonstrant im Dezember in Athen. Bild: dpa

Im Mai dieses Jahres begann sie, die Schuldenkrise, die Griechenland an den Rand des Staatsbankrotts gebracht hat. Auf den Straßen sprachen die Menschen damals von Aufstand, Banken brannten. Doch heute sind vielen Griechen die revolutionären Gefühle abhanden gekommen.

Eine "Troika" aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds (IWF) hatte den Griechen im Gegenzug für eine Kreditlinie von 110 Milliarden diktiert, wie sie ihre öffentlichen Finanzen sanieren sollen. Den Griechen wurde klar: Ohne Kredite von EU und IWF gibt es kein Geld von den Finanzmärkten, es droht der Staatsbankrott.

Der Familienvater Vassilis ging damals wütend demonstrieren, doch heute fragt er sich ratlos: "Gegen wen soll sich meine Wut richten? Gegen Finanzminister Papakonstantinou? Oder gegen die alte Regierung, die uns das Chaos hinterlassen hat? Gegen die Troika oder gegen die Finanzminister der Eurozone, die uns das Sparprogramm diktieren?" Seitdem wurden die Einkommen im öffentlichen Dienst um durchschnittlich 20 Prozent gekürzt. Rechnet man höhere Steuern, Abgaben und Inflation hinzu, haben fast alle Griechen heute etwa ein Viertel weniger Geld zur Verfügung als vor einem Jahr. Dennoch ist die Revolution ausgeblieben. Zwar gingen in den großen Städten Zehntausende auf die Straße, wenn die Gewerkschaften einmal im Monat den Generalstreik ausriefen. Aber der wurde fast nur vom öffentlichen Dienst getragen.

"Die ökonomische Krise wurde von den Bürgern hingenommen, als hätten alle mit ihr gerechnet", resümierte kürzlich ein Leitartikler in der renommierten Tageszeitung To Vima. Eine Momentaufnahme? Beim Generalstreik am 15. Dezember waren wieder mehr Demonstranten auf den Beinen als im Sommer. Das ganze Land stand still: Züge, Flugzeuge, Schiffe, Schulen; Universitäten und Gerichte blieben geschlossen; Krankenhäuser versorgten nur Notfälle. Am Vorabend hatte die Vorsitzende der kommunistischen Partei KKE, Aleka Papariga, proklamiert: "Jetzt erst beginnt der Krieg."

Sie reagierte damit auf zwei neue Gesetze, mit denen die Regierung bei öffentlichen Unternehmen sparen will, die Rechte der Beschäftigten im privaten Sektor beschneidet und Unternehmen gestattet, die Löhne unter den Tariflohn abzusenken. Deshalb beteiligten sich am Generalstreik vom Dezember auch viele privat Beschäftigte. Die zeigten bisher wenig Lust, gegen Einkommenskürzungen der öffentlichen Bediensteten zu protestieren, die im Schnitt 40 Prozent mehr verdienen. In Griechenland wissen viele, dass der aufgeblähte öffentliche Dienst ein Hauptgrund für die gigantischen Löcher im Staatshaushalt ist. Als kürzlich ein ehemaliger Innenminister der Regierung Simitis erklärte, dass 30 Prozent aller Staatsdiener "überflüssig" seien, hat ihm niemand widersprochen. Auch nicht die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes.

Doch auch die jüngsten Gesetze werden nicht bewirken, dass eine dauerhafte Gewerkschaftsfront gegen das Sparprogramm zustande kommt. Wirksam streiken können ohnehin nur einzelne Berufsgruppen, die von strategischer Bedeutung sind. Zum Beispiel die Athener Busfahrer, oder die Gewerkschaft des staatlichen Stromversorgers DEI, die mit einem landesweiten Blackout droht, um die Kürzung ihrer Bezüge abzuwehren.

Gegen das Ohnmachtsgefühl können auch vier Wochen Generalstreik nichts ausrichten. Der melancholische Stoßseufzer "ti na kanoume?" (was können wir schon machen?) ist das unausgesprochene Leitmotiv, wenn die Menschen in Athen und Thessaloniki vom griechischen Alltag 2010 erzählen. Diese Melancholie weicht immer mehr einer tieferen Verzweiflung. Sie rührt von dem Zweifel, ob die Opfer sich jemals auszahlen werden. "Die Griechen sehen ja ein, dass all die Einschnitte und Opfer nötig sind", schreibt ein Kommentator in Kathimerini, "aber sie wollen wissen, wann sich Griechenland aus dem Loch herauswühlen kann, in dem es sich befindet."

Die meisten Griechen kritisieren das Sparprogramm als unfair, weil die Lasten ungerecht verteilt sind. Sie begreifen, dass sie kollektiv für die Sünden des alten Klientelstaats haftbar gemacht werden. Das griechische System war ein parasitäres System der staatlichen Verschwendung, des leichten Profits und der Korruption, erklärt ihnen Michalis Chrysochoidis, der Minister für Entwicklung (um die sich in den letzten Jahren keine Regierung gekümmert hat). "Dieses Griechenland der Blase ist tot", sagt Chrysochoidis. Deshalb sei seine Regierung zu so harten Umbrüchen gezwungen. Aber selbst wenn seine Griechen diese Schocktherapie verstehen und ertragen wollen, haben sie Angst, dass es ein Schock ohne Ende und Therapie ist.

Bild: taz

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Kontrollierte Pleite

Der Termin: Am kommenden Mittwoch verabschiedet die griechische Regierung den Haushalt für 2011. Vorab befanden EU-Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds, dass das Land weitere sechs Milliarden Euro einsparen muss. Deshalb beschloss das Parlament Steuererhöhungen und Einschnitte bei den staatlichen und gemeinnützigen Betrieben.

Der Hintergrund: Seit Mai 2010 unterliegt der Staatshaushalt der Kontrolle von EU-Kommission, EZB und IWF. Sie prüfen alle drei Monate, ob das Sparprogramm eingehalten wird. Sind sie zufrieden, wird die nächste Tranche des Rettungsprogramms bewilligt.

Die Angst ist berechtigt. Für 2010 weist die griechische Wirtschaft ein Minuswachstum von 4,3 Prozent auf, 2011 wird sie um weitere 3,5 Prozent schrumpfen, prognostiziert die EU. Mit dem Ende der Rezession wird frühestens Ende 2012 gerechnet. Die radikale Senkung der Masseneinkommen hat nicht nur die Rezession verschärft, sondern auch die Sparziele selbst unterminiert. Das wissen inzwischen alle Beteiligten. Deshalb wird derzeit zwischen Athen und Brüssel nur noch über ein Thema diskutiert: Die Rückzahlung der gewaltigen Schuldensumme, die Griechenland bis 2014 angesammelt hat, muss über sehr viel mehr Jahre gestreckt werden.

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25 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • P
    panka

    @ Deutscher und den anderen Raschisten des Forums

     

    http://www.ftd.de/wirtschaftswunder/index.php?op=ViewArticle&articleId=2276&blogId=10

     

    Die Deutschen haben wesentlich weniger (1390 Stunden) als die Griechen (2.119) gearbeitet und

    wenn alles so idilisch in Hellas ist, duerfen wir dann unsere Arbeitsplaetze tauschen.

     

    Hoeren Sie endlich in Deutschland mit ihren rassististen Argumenten auf.

     

    Sie haben uns genug leid gebracht.

    Seien Sie verantwortlich und geben Sie uns den Kriegskredit (20 Milliarden) zurueck.

     

    Das ist erst ihre historische Verphlichtung dem griechischen Volk gegenueber.

     

     

    PS.

    300.000 Toten, Zerstoerung der Infrastuktur des Landes, u.s.w. werden und koennen auch nicht berechnet werden.

  • H
    harri

    Das ist aber schön, dass die Griechen lethargisch werden. So werden sie letztendlich doch noch richtige Deutsche - denn die sind schon längst lethargisch!

  • N
    Name

    Die griechischen Demonstranten haben mehr bewegt und erreicht als viele und vor allem Fremde sehen können. [Das Ziel war nicht Griechenland (ihre Heimat) mit dummen Aktionen zu Ermorden] Die Menschen wissen, das sie gut auf ihr Land aufpassen müssen. Die Politiker des Landes können sich keine groben Fehler mehr erlauben.

  • MM
    Michael Müller

    @Eisbär:

     

    In der 80er Jahren hat niemand von Staatsbankrott gesprochen, weil Griechenland seine eigene Währung hatte und im Zweifelsfall einfach hätte nachdrucken können! Solange es Papier gab, wäre das Land auch nicht brankrott gegangen. Die Gefahr wäre höchstens Inflation gewesen. Griechenland hat keine Probleme (mehr) wegen Spekulanten - das ist Unfug. Durch die Kredite der Euro-Länder ist das Land jetzt für die nächsten Jahre ohnehin unabhängig vom Finanzmarkt. Ob die Renditen für griechische Anleihen während dieser Zeit steigen, spielt (außer als böses Omen) keine Rolle - das ist jetzt reine Sache der Anleger. Griechenland hat ein ÜBERSCHULDUNGSPROBLEM, und nichts anderes.

  • QD
    "Rennt, die Junta ist da"

    Aus purer Lethargie kämpft die attische Stadt Keratea seit 10 Tagen gegen die Prätorianergarde der Basokratie, die sich bereits selbst hoffnungsvoll als Junta betitelt und erstmal den Bürgermeister bewußtlos prügelt und Schafherden als Guerillakämpfer mit Nachtsicht-Hubschrauber jagt. Junta scheint für sie die einzige Möglichkeit nicht zur Verantwortung gezogen zu werden.

  • W
    wecker

    drriiiiiiiin!

    wer ist ja wach genug eure augen aufzumachen.

    als grieche selber muß ich doch einfach zugeben ,das wir sind korrupt.

    das war einfach ein teilchen wahrheits.

    aber wann ihr denkts das sind die kleine,nur,dran schuld,

    dann ließts einbischen weiter als eure mainstreams info quellen erlauben.

    wer ist womöglich schuld wenn dollar sturzt nächstes jahr.

    ist auch das irrisches volk so Korrupt?

    ihr seids augenzeuger einer Globalisierungs schritt,

    das bald auch eure tür klopfen wird.

    kapitalismus regiert!

  • A
    Alex

    Ich schlage vor, dass die BRD - der Nachfolgerstaat des NS Staates (juristisch zumindest, obwohl der Entnazifizierungsprozess eine Farce war) - 1. die Entschädigungen an die Opfer der Wehrmachtsverbrechen bezahlt 2. Das verzinste Zwangsaneleihen seit dem II. Weltkrieg zurückzahlz (es geht um viele Billarden Euros). Das würde Griechenland wesentlich helfen aus dem Loch rauszukommen.

     

    Die BRD schuldet zweifellos Griechenland viel Geld und die Zeit für die Aufrechnung ist da (z.B soll kein Cent an die BRD zurückzahlen, und zwar verzinst, wie unverschämt man man man...)

  • E
    Euromeyer

    Natürlich gehört gutes Haushalten zu den Grundvoraussetzungen für eine dauerhaft gesunde Nation,bzw Gemeinschaft.

    Es ist jedoch ungeheuerlich wie die,die noch kürzlich um jeden Staatscent gebettelt haben,sich in ungenierter Art wieder zu Herren über Auf- und Niedergang ganzer Ökonomien aufspielen und Völker für ihren Profit bluten lassen.

    Wir sollten dem einen Riegel vorschieben.

    Schuldenkriesen könnte man innerhalb des €-Raumes mittels Einzelstaatsinsolvenzen beenden.

    Wenn nur Teilgebiete insolvent werden,dann kann man nicht den ganzen Wirtschaftsraum erpressen,(wie Argentinien)weil zuviel Wirtschaftskraft dahinter steht.

    Die Drohung mit Wirtschaftskredit-Entzug ließe sich durch entsprechende Kredite direkt von der EZB minimieren.

    Und ist es nicht`systemisch`,wenn zahlungsunfähige Schuldner insolvent werden und Schulden abgeschrieben werden müssen um neu anfangen zu können?

    Warum soll das Insolvenzrecht nur Wirtschaftssubjekte schützen und uns Bürger nicht?

    Weil die Finanzelite befürchtet,das Europa mit seinen sozialmarktwirtschaftlichen bis staatswirtschaftlichen Traditionen auf so eine Idee kommen könnte,wollen sie eine Zerschlagung der €U,denn Einzelstaaten sind nicht Mächtig genug so etwas erfolgreich umzusetzen.

    Wenn es denen um Stärkung unabhängiger Wirtschaften und Auflösung intransparenter Zentralmoloche ginge,dann müssten sie die Auflösung der $-USA fordern und die Abspaltung rückständiger chinesischer Gebielte von den Wirtschaftszentren.Denn Misswirtschaft,Schulden oder Unterschiede der wirtschftlichen Entwicklung sind dort viel größer-aber von denen droht keine Gefahr fürs System.

    Nur eine mit mächtigen demokratischen Institutionen versehene €U kann uns vor Raubtierkapitalisten schützen!

  • L
    Lukas

    In Griechenland zahlen die Reichen keine Steuer.

    Wenn die Griechen ihr Schwarzgeld aus dem Ausland

    zurückholen würden und normal Steuer bezahlten, hätte

    der Staat kein Haushaltsproblleme.

    Für einen Eisenbahner beginnt die Arbeitszeit beim

    verlassen der Wohnung (in Grienchenland). Für jede Überstunde dürfen

    zwei Stunden freigemacht werden. Rente mit 58 Jahren.

    Dafür sollen wir bezahlen, wegen des Euros. Für wie

    blöd hält man uns eigentlich.

    Eine Bürgerabstimmung wie sie von allen Linken, Grünen und Roten laufend gefordert wird, ergäbe

    ein sofortigiges zurück zur DM.

    Die Griechen müssen nicht brutal sparen, sonder

    normal arbeiten und Steuern bezahlen. Lassen sie

    einemal einen in Deutschland arbeitenden Griechen

    über die Verhältnisse in Griechenland erzählen.

    Journalismus wäre notwendig. Kein rumgelabere über

    Solidarität.

  • E
    Eisbär

    Die taz versucht ja objektiv zu bleiben. Das ist gut so.

    Aber bei einigen Kommentatoren habe ich das Gefühl, dass sie einfach nur nachplappern was in den "Qualitätsmedien" steht.

     

    Hier ist eine gute Darstellung von dem Wahnsinn, den die "Troika" zur Zeit in GR veranstaltet.

     

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33776/1.html

  • K
    Kotsch

    @ Bruno:

    Vielen Dank für Ihren Kommentar! Ich stimme Ihnen 100%ig zu!

  • E
    Eisbär

    Das ist alles eine Farce!

    Goldmann Sachs, J.P. Morgan und die Deutsche Bank sind diejenigen, gegen die man protestieren sollte. Die kontrollieren 75% des Währungsmarktes und verkaufen auch gleichzeitig Wetten gegen Währungen! CDS sind nix anderes!

     

    Auf der einen Seiten die Staatsfinanzen handeln, dann die "freien Kreditgeldhähne" dichtmachen und DANN auf der anderen Seite CDS Wetten auf einen Staatsbankrott verkaufen. Das sind die wahren Kriminellen! Warum spricht niemand mehr über CDS?

     

    Ende der Achtizer Jahre war das Staatsdefizit in GR über 14% und kein Mensch kam auf den Gedanken von "drohendem Staatsbankrott zu sprechen!!!

     

    SEHT IHR NICHT DIE ZUSAMMENHÄNGE?!

  • M
    mitdenker

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    Die Griechen wissen nur zu gut, dass man letztlich Merkel nur mit der Nazikeule erschlagen muss und schon sprudelt das Geld. Sie sollten sich eher fragen, wielange die Deutschen noch die Zahldeppen für ganz Europa abgeben ohne pleite oder in Revolution zu gehen.

  • MM
    Michael Müller

    Sparen? Laut griechischem Finanzmisterium wird für 2010 ein Fehlbetrag von 9,6% (!!) des BIPS erwartet. Das heißt, für jeden Euro, der dieses Jahr in diesem Land erwirtschaftet wird, kommen noch mal knapp 10c NEUE SCHULDEN dazu. Sparen nach herkömmlicher Auffassung bedeutet, Geld zurückzulegen. In diesem Fall handelt es sich lediglich um eine kleine Verringerung maßloser Verschwendung. Die Griechen sind weiterhin weit davon entfernt, den Lebensstandard zu erwirtschaften, den sie genießen - sie finanzieren ihn immer noch durch neue Kredite gewaltigen Umfangs. Wenn sie schon jetzt lethargisch werden... dann gute Nacht.

  • B
    bruno

    Sie wissen nicht, gegen wen sie die Wut richten sollen?

    Was steckt denn hinter der Wut? Vielleicht Angst?

    Sind es möglicherweise gut nachvollziehbare Ängste?

    Passen vielleicht folgende Stichpunkte:

    - in unserer Arbeit suchen wir Erfüllung und möchte Dinge tun, die wir für sinnvoll erachten.

    - dem Leben dienen wollen, die Natur schützen und die Fülle bewußt erleben können - schließlich ist genug für alle da!

    - das Leben selber gestalten können

    ... uns fällt bestimmt noch mehr ein von dem, was wir wirklich, wirklich wollen. (laßt uns das zusammentragen: Was wollen wir wirklich. Nicht das wir wach werden und Twains Spruch trifft ins Schwarze: Als wir das Ziel aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.)

     

    Aber in unseren Köpfen ist das TINA-Prinzip. There is no alternative.

    Wir haben uns ein Geldsystem geschaffen, das genau diese Probleme erzeugt. Und wir erkennen es nicht. Daher auch die Lethargie.

    Unser Geldsystem soll uns dienen, stattdessen sind wir verschuldet und versklavt. (Das kann man natürlich noch eingehender beschreiben: bspw. tut das Karl Heinz Brodbeck in seinem Buch "Die Herrschaft des Geldes")

    Wie muss ein Geldsystem beschaffen sein, das uns dient?

    Warum sind Umweltschutz, Gesundheit, Wissenschaft usw. Kostenfaktoren? Warum leihen wir uns Geld und zahlen es zurück? Das haben wir eben so gestaltet. Das könnten wir auch anders gestalten. Geld ist nicht gottgegeben. Wir können das so verändern, dass es uns dient.

    Gewaltfrei.

     

    lg

    bruno

  • M
    Meike

    Hallo? Welche Revolution und was soll da verteilt werden? Griechenland hat eine Wirtschaftsleistung wie ein dritte Welt Staat und lebt aber auf niedrigem europäischen Niveau. Eigentlich müssten alle Griechen jeden Tag jubelnd durch Athen rennen, dass ihr Lebensstil, zwar auf niedrigerem Niveau, aber weiter europäisch subventioniert wird. Dieser Realität sollte man mal ins Gesicht sehen.

     

    In Tansania oder Haiti, in Burma oder in der Elfenbeinküste, da hätte man Grund, zu protestieren. Das sind aber Länder, die nicht so mit Geld der EU zugeschmiert werden wie Griechenland.

  • D
    Deutscher

    Die überschüssigen Kräfte sind nun sinnlos in Streiks vergeudet und nun folgt die Lethargie.

    Die Griechen sollen die Ärmel hochkrempeln und in die Hände spucken, so wie es Deutsche und Chinesen machen und nicht warten, dass andere für sie bezahlen.

  • A
    Amos

    So langsam wird klar, dass die Menschen im Kommunismus auch nicht weniger hätten, als im Kapitalismus. Wie hieß es doch vordem noch bei den Großschnauzen des Kapitals: Wenn schon Kommunismus-dann für alle. Heißt es jetzt, wenn schon Kapitalismus-dann für alle? Man will den Kommunismus nur unten und den Reichtum nur für oben. Die Geschenke,die die griechische Regierung den Reichen gemacht hat, soll das Volk jetzt bezahlen.

    Die Politik Merkels läuft auf nichts anderes hinaus.

  • VP
    Vlado P.

    "In Griechenland wissen viele, dass der aufgeblähte öffentliche Dienst ein Hauptgrund für die gigantischen Löcher im Staatshaushalt ist."

     

    ach ja? Woher würden die "überflüssigen" Staatsdiener ihr Geld denn bekommen, wenn der Staat sie entließe? Sicher, sie bekämen weniger, wenn sie nur Arbeitslosengeld bezögen... aber damit könnten sie auch weniger einkaufen und würden somit die Wirtschaftschrumpfung noch beschleunigen (wie es gegen Ende des Artikels ja auch als Folge der bereits durchgeführten Lohnsenkungen dargestellt wird).

     

    Auch wenn ich seit einigen Wochen bei allen Artikeln zur Finanzkrise das selbe schreibe: wirklich gelöst wird das Problem nur durch eine radikale, also an der Wurzel ansetzende Geldreform! www.geldreform.de

  • B
    Beholder

    So sehen sie eben aus, die Konsequenzen der Rettungspakete. Deren Ziel war ja auch nie, dem griechischen, irischen oder künftig portugiesischem Volk zu helfen, sondern allein, den Inhabern der jeweiligen Anleihen zu 100% Zins und pünktliche Tilgung zu sichern.

     

    Was hätte dem griechischem Volk wirklich geholfen? Zu allererst die Erklärung des Staatsbankrotts. Dann die Befreiung vom Euro. Die Forderungen der Gläubiger hätten, na sagen wir mal, um 70% gestrichen werden müssen. Die Zahlung von Zins und Tilgung wäre dabei außerdem für die nächsten 10 Jahre ganz auszusetzen gewesen.

    Gleichzeitig hätte der Austritt aus der Zwangsjacke Euro erfolgen und eine Abwertung der neuen eigenen Währung um ca. 50% erfolgen müssen.

     

    Damit wären nicht nur die drückenden Staatsschulden tragbar geworden, sondern vor allem hätte die griechische Wirtschaft wieder eine Chance auf erfolgreichen Widerstand gegen den aggressiven Eroberungskrieg der deutschen Exportwirtschaft gehabt.

     

    Was für ein trauriger Witz, dass Deutschland unter dem Dach der gemeinsamen Währung alle schwächeren Länder kaputt konkurrieren darf und diese Handelsbilanzungleichgewichte in Deutschland dann auch noch als Erfolg gefeiert werden, während man gleichzeitig von europäischer Solidarität schwätzt.

     

    Die Möglichkeit von Abwertungen ist Notwehr der Schwachen gegen die Übermacht Deutschlands. Diese Notwehr ist dank Euro unmöglich geworden. Deutschland muss nicht aufwerten, die Südschiene kann nicht abwerten, Industrie und Gewerbe der schwächeren Staaten wird von Deutschland her in Grund und Boden konkurriert und wir feiern den Aufschwung XXL und dass wir(!) mit dem Euro doch gut leben können.

     

    Der Tag wird kommen, wo die Apathie der Völker im Süden Europas in Wut und Hass auf ihre Ausbeuter und Zwingherren umschlagen wird und sie die Fesseln, die ihnen das Finanzkasino unter dem Namen Euro angelegt hat, abwerfen werden.

    Den Eliten hier wie dort, den Gläubigern der Schuldentürme und den Exportkriegern aus Deutschland wirds dann schlecht ergehen! Auch manchem Wohlstandslinken in der BRD wird dann seine Illusion verrecken, dass Völkerfreundschaft sich in finanzieller Versklavung ausdrücken ließe. Ich freu mich jetzt schon drauf!

  • Z
    zweigfan

    Wer kurz vorm Tode steht braucht nicht mehr zu

    streiken.

  • GD
    GTI DRIVER

    GELD, DAS ES GAR NICHT GIBT

     

    Wieso Wut? Die griechischen Wähler sind doch selber schuld. Die haben jahre- und jahrzehntelang GANZ BEWUSST korrupte Prasser-Politiker gewählt!

     

    Korrupte griechische Politiker haben jahrzehntelang Wahlstimmen gekauft mit Geld - das es gar nicht gab.

     

    Die ebenso korrupten Wähler haben sich jahrzehntelang mit großem Vergnügen kaufen lassen mit Geld - das es gar nicht gab. Und mit noch größerem Vergnügen haben sie das Geld, das eigentlich gar nicht gab, dann ausgegeben. Und sich Sachen gekauft und geleistet, die es dann tatsächlich gab. Ebenso wie dei Wahlstimmen, die es ja auch tatsächlich gab. Für Geld, das es nicht gibt, bekommt man Dinge, die es dann sehr wohl gibt. Fast ein kleines Wunder, dachten sie wohl, die Politiker und die Wähler.

     

    Ein perfektes Zusammenspiel von Wählern und Politik. Tja, und jetzt kommt halt die Rechnung. Dass man Schulden irgendwann zurückzahlen muss ----- neeeee, wer hätten denn je auf sowas kommen sollen? Politiker? Wähler?

     

    Wut? Das ist wirklich die falsche emotionale Reaktion. Und zeigt nur, dass der Lernprozess noch nicht wirklich begonnen hat.

     

    By the way, das alles ist ein guter Grund, mal über UNSERE Staatsschulden, UNSERE Politiker und UNSERE Wähler nachzudenken.

  • L
    Leser

    "Auf den Straßen sprachen die Menschen damals von Aufstand, Banken brannten."

     

    Nicht nur Banken brannten, auch Menschen brannten weil Faschisten Brandsätze in Banken reingeworfen haben!

  • G
    Goistil

    Warum wählen die Griechen dann nicht einfach andere Parteien anstelle der 2 grossen m.E. total korrupten Parteien?

  • I
    ihrkönntmichmal

    Es gibt kein "Ende der Rezession".

    Erst werden Griechenland, Irland, Spanien vollends von den Kapitalfaschisten versklavt, danach kommen wir dran.

    Bzw.. sind wir ja schon.

     

    Wir reden in 10 Jahren wieder darüber ;)