Bankenübernahme: Betriebsrat will schnell mitreden

Die Arbeitnehmervertreter halten die Chancen, den Personalabbau durch Altersteilzeit und Abfindungen zu erreichen, für gering. Angst und Wut bei Mitarbeitern der Dresdner Bank.

Der Name wird verschwinden, das ist beschlossen - doch bei der Frage, wer von den Mitarbeitern gehen muss, da will der Betriebsrat mitreden. Bild: dpa

FRANKFURT/M. dpa Die Beschäftigten der Dresdner Bank fordern die rasche Aufnahme von Gesprächen zum geplanten Stellenabbau nach der Übernahme durch die Commerzbank. "Wir erwarten, dass sich die Vorstände schnellstmöglich mit den Gesamtbetriebsräten beider Banken an einen Tisch setzen", sagte Claudia Eggert-Lehmann, Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats der Dresdner Bank. "Unser Ziel ist ein Integrations- und Sozialtarifvertrag."

Die Commerzbank übernimmt für insgesamt 9,8 Milliarden Euro in zwei Schritten die Dresdner Bank von der Allianz SE. Von 67.000 Vollzeitstellen sollen 9.000 gestrichen werden, davon 6.500 in Deutschland. Die Lasten müssten gleichverteilt werden, fordert Eggert-Lehmann. Ansonsten sei zu befürchten, dass "der größte Teil des Personalabbaus die Dresdner Bank" treffe. Dass dem neuen Vorstand nur ein Mitglied der alten Dresdner-Bank-Führungsspitze angehören soll, sei bereits ein schlechtes Zeichen.

Nach Angaben von Commerzbank-Chef Martin Blessing soll der Stellenabbau beispielsweise durch Altersteilzeit und Aufhebungsverträge umgesetzt werden. Eggert-Lehmann konterte: "Fast alle Mitarbeiter der Dresdner Bank haben schon mehrmals einen Aufhebungsvertrag angeboten bekommen: Wer sich das bisher nicht leisten konnte, kann es auch jetzt nicht." Zudem seien weniger als 1.000 Mitarbeiter so alt, dass sie bis 2011 in Altersteilzeit gehen könnten. Insgesamt halte sie die Zeit angesichts der Größe des Deals für sehr knapp: "Es ist unrealistisch, dass vor 2010 mit dem Personalabbau begonnen werden kann, denn allein die Verschmelzung der IT wird sich bis 2010 hinziehen."

Die Stimmung in der Dresdner Bank ist laut der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden im Keller. Viele seien einfach wütend: "Einzelne Kollegen halten das für eine feindliche Übernahme."

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