: Bank von Japan senkt Leitzins
Tokio (dpa/vwd) — Japan hat nach der Verabschiedung eines Konjunkturprogramms gestern auch seine Leitzinsen gesenkt, um die Talfahrt der Wirtschaft zu stoppen. Die Bank von Japan (BOJ) kürzte den Diskontsatz um 0,75 auf 3,75 Prozent. Der Leitzins, zu dem die Notenbank Geld an die Geschäftsbanken verleiht, ist damit auf dem niedrigsten Stand seit Ende 1989. Der lang erwartete Schritt wurde zwar von Regierung und Wirtschaft begrüßt, konnte aber den freien Fall der Aktienkurse an der Börse in Tokio nicht aufhalten. Der Nikkei-Index für 225 führende Industriewerte war gestern um 764,16 Punkte gesunken und sackte mit 18 581,79 auf den niedrigsten Stand seit Januar 1987. Auch der Yen geriet weiter unter Druck. Aktienhändler erklärten, die erwartete Senkung des Diskontsatzes sei vom Markt vorweggenommen worden. Angesichts der schlechten Konjunkturdaten mache sich an der Börse Resignation breit. Nach der Zinsanpassung und dem Konjunkturprogramm, das die schnellere Umsetzung von öffentlichen Aufträgen vorsieht, habe die Regierung erst einmal ihr Pulver verschossen.
Die Bank von Japan hat den Leitzins seit Juli 1991 in vier Schritten von 6 auf 3,75 Prozent gesenkt. BOJ- Präsident Yasushi Mieno sagte, die erneute Reduzierung solle für neue Investitionen sorgen und Japan auf Wachstumskurs zurückführen. „Zusammen mit den fiskalischen Maßnahmen wird die jüngste Zinssenkung einen ausreichenden Beitrag für stabiles wirtschaftliches Wachstum liefern“, hob Mieno hervor.
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