Baldiges Aus für „Gottschalk Live“?: Shows für den Karriereabend
Die ARD-Intendanten verhandeln mit Gottschalk über neue Aufgaben. Das geschehe jedoch unabhängig von den Quoten seiner aktuellen Sendung. Wer's glaubt...
Wenn ARD-Sprecher Stefan Wirtz sagt, der Senderverbund verhandele völlig unabhängig von der Sendung „Gottschalk Live“ mit seiner prominentesten Neuverpflichtung seit Günther Jauch „über mögliche Moderationen von Thomas Gottschalk am Abend“, dann ist das einerseits richtig: Schon bei einem Presseevent vor dem Start von „Gottschalk Live“ berichtete der Moderator von solchen Gesprächen. Andererseits hat sich durch die anhaltende Krise des Vorabendtalks, der wegen schwacher Quoten als angezählt gilt, die Dringlichkeit eines Plan B erhöht.
Auf „Gottschalk Live“ können die Intendanten verzichten – auf Gottschalk nicht. Also müssen sie dem Entertainer attraktive Angebote machen, um die Zusammenarbeit auch nach einem immer wahrscheinlicheren Aus ohne Groll fortzusetzen.
Mit seinem Statement reagierte Wirtz auf einen Bericht der Bild am Sonntag, die die Verhandlungen ebenfalls auf die Krise von „Gottschalk Live“ zurückgeführt hatte. Explizit zu dem Zeitungsbericht äußern wollte der ARD-Sprecher sich nicht.
Bild am Sonntag hatte behauptet, es gäbe Überlegungen, dem Entertainer Gottschalk zum Beispiel die Moderation diverser Gala-Veranstaltungen im Hauptabendprogramm anzubieten. Im Gespräch sei auch ein mit „Wetten, dass ..?“ vergleichbares Showformat. Die ARD-Chefs hätten Gottschalk auch die Moderation der Quizshow „Frag doch mal die Maus“ angeboten, die erst von Jörg Pilawa und zuletzt von Eckart von Hirschhausen präsentiert wurde. Das habe Gottschalk aber abgelehnt.
Mit dem neuen Redaktionsleiter Markus Peichl und Studiopublikum versucht Gottschalk derzeit, „Gottschalk Live“ zu retten. Doch zwei Monate nach Sendestart schwinden die Hoffnungen. Gemäß Zeitungsberichten hat sich eine Mehrheit der Intendanten vorigen Montag für ein Ende der Show ausgesprochen. Damit wäre ein weiterer Versuch, ein erfolgreiches Format im Vorabendprogramm zu etablieren, gescheitert.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Leak zu Zwei-Klassen-Struktur beim BSW
Sahras Knechte
Nach Hitlergruß von Trump-Berater Bannon
Rechtspopulist Bardella sagt Rede ab
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
Bildungsforscher über Zukunft der Kinder
„Bitte nicht länger ignorieren“
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
USA entwerfen UN-Resolution zum Krieg in der Ukraine ohne jede Kritik an Russland