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Bald Dialog in Manila?

■ NDF prinzipiell bereit zu Friedensgesprächen mit Aquino

Manila (afp) — Die Untergrundführung der kommunistischen „Nationaldemokratischen Front“ (NDF) auf den Philippinen hat gestern prinzipiell der Aufnahme von Friedensgesprächen mit der Regierung Aquino zugestimmt. In einem Kommunique forderten sie zugleich einen „umfassenden Dialog“ über die nationale Krise. Ein Sprecher der Präsidentin begrüßte die Gesprächsbereitschaft der NDF als Fortschritt. Unterdessen hatte die Regierung am Mittwoch eine einseitige Waffenruhe gegenüber den Kommunisten in den Regionen von Manila und im Norden des Landes angeordnet. In diesen Gebieten hatten zuvor die Kommunisten gleich nach dem schweren Erdbeben von Mitte Juli einseitig eine Waffenruhe erklärt.

Die NDF verwies in ihrem Kommunique darauf, daß weite Teile der Bevölkerung verlangten, daß die verschiedenen politischen Kräfte die Lösungswege aus der nationalen Krise diskutierten. Die NDF verlangte in diesem Zusammenhang die Aufnahme von Gesprächen mit den rebellierenden Offizieren, die für sechs Versuche der Destabilisierung des demokratischen Systems verantwortlich seien. Auch die katholische Kirche, die moslemischen Separatisten, Geschäftsleute und Intellektuelle sollten in den Dialog mit einbezogen werden.

Die Annäherung geschieht im Vorfeld der Wiederaufnahme von Verhandlungen um die US-Basen, deren Schließung die NDF erneut gefordert hatte. Auch die Landreform sowie die nationale Industrialisierung, die gegenwärtige Finanzkrise, die Auslandsschulden und die Reform der Streitkräfte sollen zur Sprache kommen. „In diesem Rahmen sind wir bereit zu einem Waffenstillstand“, hieß es weiter in dem NDF- Kommunique.

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