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Baby–Händler jetzt am Rhein?

Frankfurt (dpa) - Die in Frankfurt vorläufig gescheiterten Baby–Vermittler geben nicht auf: Das Geschäft mit Babys aus der Dritten Welt soll künftig von Düsseldorf und Köln aus abgewickelt werden. Die Niederlassungsleiter in den beiden Städten hätten ihre Arbeit bereits aufgenommen, teilte die „Gesellschaft für Familiengründung– und Familiensicherung“ am Mittwoch in Frankfurt mit. Über die beiden Niederlassungen in Nordrhein–Westfalen hätten bereits sieben „Auftragseingänge hereingefahren“ werden können. Außerdem liefen bereits Verhandlungen mit dem künftigen Niederlassungsleiter für Fulda. Pläne für ein Baby–Vermittlungsbüro gebe es außerdem in Bielefeld; dort habe sich aber der als Niederlassungsleiter vorgesehene pensionierte Studienrat eine Überlegungsfrist ausbedungen. „Extrem schwierig“ gestalteten sich Verhandlungen um ein Büro in München. Dennoch, so betont der Leiter der Baby–Vermittlungsagentur, wolle die Gesellschaft nichts unversucht lassen, um hier über Kontaktstellen Fuß zu fassen. Die Gründung eines Baby–Vermittlungsbüros in Frankfurt scheiterte am Veto des Frankfurter Magistrats. Das Stadtoberhaupt, Wolfram Brück (CDU), hatte Ende April eine Schließungsverfügung damit begründet, daß die Vermittlung von Kindern gegen elementare ethische Normen dieser Gesellschaft und das Grundgesetz verstoße. Die Schließung konnte bisher nicht vollzogen werden, da beim Eintreffen im Büro „die Aktivität der Kindervermittlung“ nicht ersichtlich war, so ein städtischer Beamter am Mittwoch.

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