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Babel der Bilder

■ „Der Bauch des Fernsehens“: Die Mipcom in Cannes (22.40 Uhr, West 3)

Zweimal im Jahr wird Cannes zum Nabel der Fernsehwelt. Dann pilgern sie herbei, die Marktschreier und ihre Kunden; letztere, um sich – oft genug für Dutzendware – über den Tisch ziehen zu lassen. Längst platzt der Festivalpalast aus allen Nähten. Da man sich dreidimensional nicht mehr profilieren kann, weil die Stände nicht mehr wachsen können, hilft nur: bunter und lauter werden.

Wer dieses Babel zum ersten Mal betritt, wird erschlagen von all dem Getöse und Getümmel; einem Außenstehenden die Mechanismen dieses Marktes begreiflich zu machen, ohne ihn kakophonisch zu betäuben, scheint fast nicht möglich. Lutz Hachmeister, Petra Höfer und Freddie Röckenhaus gehen in ihrem Porträt der „Mipcom“ daher behutsam vor und ließen ihren Conferencier David Molner, Deutschlandkorrespondent der Branchenzeitschrift Variety, zu eher ruhigen Zeiten übers Ausstellungsgelände schlendern. Auf diese Weise gelingt gleich zweierlei: Molner stellt auf seinem Messerundgang nicht nur die sogenannten „big players“ vor, sondern kommentiert auch ihre diversen Fusionen. Das Risiko einer solchen Reportage von innen – Hachmeister, Leiter der „Cologne Conference“, sichtet den Markt in Cannes regelmäßig für sein Fernsehfest – liegt natürlich darin, ein reines Insiderprodukt zu werden. Andererseits ist so ein glitzernder Markt derart exotisch, daß auch branchenfremde Zuschauer eine Menge zu sehen bekommen. tpg

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