: BUND kritisiert Lenz und Meyer
■ Umweltschützer: Bremer Restmüll in Bremerhaven verbrennen
Für die Absicht des Bremerhavener SPD-Vorsitzenden Werner Lenz, die Verbrennung des Restmülls aus Bremen in der Bremerhavener MBA abzulehnen, hat
der Bund für Umwelt-und Naturschutz BUND) „nur ein Kopfschütteln“ übrig. Wie berichtet, hat die Bremerhavener SPD starke Bedenken gegen die Pläne der Umweltsenatorin, den bremischen Restmüll vom Jahre 1998 an in einer erweiterten Bremerhavener Müllbeseitigungsanlage zu verbrennen. Vorwurf der Umweltschutzorganisation deshalb: „Lenz pokert auf Kosten der Umwelt.“
Bremerhaven kaufe den Müll zu Billigpreisen aus dem gesamten Norddeutschen Raum und sogar aus Nordrhein -Westfalen auf, und mute so den Bremerhavener Bürgern Umwelt -und finanzielle Belastungen zu. Bremen dagegen habe den Bremerhavenern angeboten, einen kostendeckenden Preis für die Müllverbrennung zu zahlen. Mit diesem Geld könnte der technische Standard der MBA erhöht und die Schadstoffemissionen verringert werden. Zusätzlich, meint der BUND, könnte Bremen den Fernwärme
ausbau finanzieren.
Der BUND fordert Lenz und die Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung auf, eine Verlängerung des Müllvertrages mit Verden abzulehnen. Falls Bremerhaven diesen Vertrag nämlich verlängert, müßten für den Bremer Müll voraussichtlich zwei Verbrennungskessel gebaut werden. Dies würde zu so hohen Kosten führen, daß ein Neubau in Bremen kostengünstiger würde.
Kritik üben die Umweltschützer auch an Ex-Bausenator Bernd Meyer, der während seiner Amtszeit zu keiner Zeit mit Initiativen für eine ökologische Abfallwirtschaft aufwartete. Meyer hatte als einer von drei Abgeordneten der SPD-Fraktion intern gegen Lemke-Schultes Bremerhaven-Pläne gestimmt und jetzt öffentlich der „Entsorgungssicherheit“, sprich dem Neubau einer MVA in Bremen, den Vorrang gegeben. Kommentiert der BUND: „Peinlich“.
hbk
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