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BRD will Atomgeschäft nachbessern

■ Atomvertrag mit Brasilien soll verändert werden/ Deutsche Einheit schaffte Handlungsbedarf

Bonn (taz) — Das deutsch-brasilianische Atomabkommen soll verändert werden. Bonn will künftig Atomexporte grundsätzlich nur noch dann genehmigen, wenn das Empfängerland „alles Kernmaterial“ der Internationalen Atomenergiebehörde in Wien unterstellt. Handlungsbedarf brachte allerdings nicht Brasilias Eingeständnis, an der Bombe gebaut zu haben, sondern die deutsche Einheit.

Um das internationale Mißtrauen gegen die deutsche Vereinigung abzubauen, erklärte sich Deutschland zu diesem Verhalten gegenüber Staaten bereit, die nicht — wie Brasilien — den Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet haben. Mit dem Atomwaffenprogramm der Brasilianer habe die angestrebte Vertragsänderung „überhaupt nichts zu tun“, sagte ein Sprecher.

Der 1975 abgeschlossene Vertrag war erst im November 1989 gegen den Widerstand von SPD und Grünen um weitere fünf Jahre verlängert worden. Warnungen der Opposition vor einer möglichen militärischen Nutzung hatte die Bundesregierung damals als „Unsinn“ abgetan. SEITE 6

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