„BILD“ dir eine Meinung: Zero Tolerance für Antifa
Da war die Toleranz des Jugendressorts dann doch zu Ende: Für die Bremer Antifa-Gruppe ist kein Platz in der vor wenigen Tagen von Sozialsenatorin Karin Röpke (SPD) eingeweihten „Toleranzdatenbank“ im Internet – laut Eigenwerbung „eine virtuelle Plattform zur Dokumentation, Information und Aktion über und gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus“. Aufgescheucht durch einen Reporter der Bild-Zeitung befahl die Behörde dem Bremer Jugendring am Montag, die Kurzdarstellung der AntifaschistInnen samt Link zu deren Homepage aus der Datenbank zu löschen.
Man wolle „die Arbeit der Antifa gar nicht beurteilen“, erklärt Röpkes Sprecher Klaus Krancke. Die Internet-Seite der Nazi-GegnerInnen jedoch (www.bremen.antifa.net/index.html) sei „nicht unbedingt mit den Zielen einer Toleranz-Datenbank in Einklang zu bringen“.
„Ausschlaggebend“ für den Rausschmiss war Krancke zufolge eine Seite mit Verhaltenstipps für Demonstrationen. Die Antifas forderten dort angeblich dazu auf, „Waffen“ (O-Ton Krancke) beziehungsweise „waffenähnliche Gegenstände“ (Zitat Bild-Zeitung) zuhause zu lassen „oder sie an geeigneter Stelle zu deponieren“. Im Original liest sich der „Tipp“ allerdings etwas anders: „Wenn du in einer Bullenkontrolle stehst mit einem Kofferraum voller Werkzeug, Körperschützern (‘passive Bewaffnung‘) oder Gegenständen, die als Waffe dienen könnten, wirst du deinen kleinen Ausflug nicht so ohne Weiteres fortsetzen können. Solche Sachen solltest du lieber zu Hause lassen oder an geeigneter Stelle deponieren.“
Die Antifa-Info-Gruppe zeigte sich gestern überrascht von der behördlich angeordneten Löschung ihrer Kurz-Darstellung in der Jugendring-Datenbank. „Da hat wohl jemand zwanghaft nach einem Grund gesucht, uns da rauszuschmeißen“, sagt Nazi-Gegner Felix. sim
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