piwik no script img

AutosDas Öko-Lexikon

Alles, was man wissen umweltschonende Autos wissen muss.

Hybridautos - die Zukunft? Bild: rtr

Jeder vierte Autokäufer will mit einem umweltschonenden Fahrzeug einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, wie eine aktuelle Umfrage von TNS-Infratest zeigt. Die wenigsten wissen jedoch, welche Modelle und Technologien wirklich sauber sind. Die taz erklärt die wichtigsten Begriffe.

Dieselfahrzeuge mit Bluetec-Technologie, bislang nur von Mercedes-Benz eingesetzt, spritzen eine Harnstoff-Wasser-Lösung in das Abgas ein. Durch chemische Reaktionen werden umweltschädliche Stickoxide entfernt. Das macht die Abgase weniger schädlich und die Luft sauberer. Mit Spritsparen und Klimaschutz hat die Technologie aber nichts zu tun.

Der DiesOttomotor ist eine Kreuzung aus Diesel- und Ottomotor. Der Treibstoff soll in bestimmten Leistungsbereichen selbst zünden wie ein verbrauchsarmer Diesel, in anderen bleibt er auf zündende Funken wie beim relativ sauberen Benziner angewiesen. Obwohl sich diese Technik noch im Forschungsstadium befindet, zeigt Mercedes auf der IAA bereits den ersten Prototyp. Statt 8,4 Liter wie das konventionelle Modell soll die DiesOtto-Variante weniger als 6 Liter verbrauchen.

Mild-Hybrid- oder Mikro-Hybrid-Antriebe mit Start-Stopp-Automatik bieten erhebliche Einsparpotenziale. Beim Ausrollen oder Bremsen schaltet der Verbrennungsmotor ab, beim Gasgeben startet er automatisch. Die Bremsenergie wird dann in einem kleinen zusätzlichen Elektromotor für die besonders viel Sprit schluckende Beschleunigungsphase genutzt - das ist vor allem in der Stadt sinnvoll. BMW konnte dadurch in seiner 1er-Reihe den Verbrauch deutlich senken. Eine breite Markteinführung bei allen Herstellern ist noch nicht abzusehen.

Ein Vollhybridmotor kombiniert einen großen Elektromotor mit einem Benzinmotor und schweren Batterien. Hierbei soll überflüssige Energie elektrisch wiederverwendet werden. Angesichts des Erfolgs, den Toyota mit seinem Prius Hybrid erzielt hat, wollen deutsche Hersteller ebenfalls einen Vollhybridmotor bauen. Auf der Autobahn und über Land kommt dieser Motor jedoch kaum zum Einsatz, sondern erhöht nur das Gewicht des Autos. Der Vollhybrid hat höhere Investitionskosten als der Mild-Hybrid, bietet aber nur geringere Vorteile, weshalb er nur bedingt für den Massenmarkt taugt.

Eine weitere Variante des Hybridsystems stellt Opel mit dem E-Flex Motor vor. Das Auto hat einen Dieselmotor, der als Generator fungiert und Strom für den Elektromotor liefert - ein viel effizienteres Verfahren als bei einem herkömmlichen Motor.

Auch synthetische Biokraftstoffe könnten den Verkehr klimafreundlicher machen. Durch chemische Verfahren könnte jede Art von Biomasse, etwa Holzabfälle oder Laub, zu Diesel verarbeitet werden. Dieser Kraftstoff verbrennt besonders sauber. Umweltprobleme durch Monokulturen, die bei der Biodieselherstellung entstehen, ließen sich so vermeiden. Doch noch fehlt es hierfür an Kapazitäten.

CHRISTOPH PARNITZKE

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • PN
    Paul Naber

    Hallo Herr Parnitzke,

    bitte versorgen Sie mich weiter mit Infos über Dieselmotoren, die gleichzeitig als Generator fungieren. Da kann Daimler Benz wegen des Opel-Wundermaschinchens ihren Diesotto ja gleich in die Tonne treten.

    Und auch das noch: der Prius taugt nur bedingt für den Massenmarkt.

    Über eine Million mal verkauft wurde dieses Nischenprodukt bereits.

    Sie sollten mal mit Ihrem Vorgesetzten reden, ob er Sie vielleicht in einem anderen Ressort unterbringen kann oder ob nur noch die Zeitung mit den großen Buchstaben für Sie als Betätigungfeld in Frage kommt.