: Autobahnträume
■ Bausenator fordert Straßenring durch ganz Berlin
Berlin. Einen Autobahnring durch ganz Berlin will Bausenator Nagel auf Grund der »neuen wirtschaftlichen Situation« bauen, wenn auch womöglich »nur« als gut ausgebaute Stadtstraße. Der Flächennutzungsplan sei »so dünn wie das Papier, auf dem er steht«, meinte Nagel gestern, Aussagen zum Verkehr seien »nicht vorhanden, falsch oder dürftig«, der Stadt drohe ein tägliches Verkehrschaos. Nagels Chefplaner Hanno Klein kann sich die nördliche Fortsetzung des im Westen vorhandenen Stadtrings durch die Seestraße, die Osloer Straße und die Bornholmer Straße vorstellen. Durch Prenzlauer Berg bieten sich daran anschließend die Wisbyer Straße und die Ostseestraße an, die schon relativ gut ausgebaut sind. In Friedrichshain müsse man eventuell für den Ring den alten Schlachthof an der Leninallee abreißen. Die Stadtumrundung könne weiter längs des östlichen S-Bahn-Rings bis zum Treptower Ostkreuz laufen. Ab Ostkreuz bis Neukölln favorisiert Klein einen Tunnel, auch unter der Spree hindurch.
Als »Katastrophe« und »Vorbereitung der großen Koalition« wertete Michael Cramer für die AL Nagels Autobahnpläne. »Bei der S-Bahn ist noch kein Spatenstich getan, aber derart unrealistische Planungen werden schon jetzt vorbereitet«, meinte die AL-Umweltsenatorin Schreyer. esch
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