■ Surfbrett: Aussterbende Hausschweine
Wer sich immer noch wundert, warum die Schweinepest immer häufiger auftritt, sollte sich einen modernen Maststall ansehen. Meistens ist allerdings der Zutritt streng verboten. Ein Mastschwein ist allen Infektionen völlig hilflos ausgeliefert. Dazu kommt, daß die Zuchtrassen genetisch verarmen, wie die Fachleute sagen. Die „Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen e.V.“ (GEH) sammelt und katalogisiert die Bestände, die noch vorhanden sind. Vier einst bei allen Bauern beliebte Schweinerassen stehen auf der roten Liste, unter der Adresse www.dainet.de/genres/ tgr/geh-raku/schweine/rabeschw. htm jeweils mit einem Bild und einer kurzen Beschreibung vorgestellt: das Bentheimer Schwein, das Deutsche Sattelschwein, das Wollschwein, auch „Mangalitza“ genannt, und das Schwäbisch-Hällische Schwein. Wo sind sie geblieben? Das Wollschwein zum Beispiel hatte tatsächlich ein dichtes, krauses Fell auf dem Rücken und war „wegen der hervorragenden Speckdichte in ganz Europa verbreitet“. Allerdings zeichnete es sich durch „großen Bewegungsdrang“ aus und war daher „für die Freilandhaltung besonders geeignet“. Damit war sein Schicksal besiegelt.
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