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Ausstellung im Nürnberger KOMM: Junkies gegen Drogentod

Nürnberg (taz) — Während Bayerns Innenminister Edmund Stoiber repressiven Umgang mit dem Drogenproblem fordert, wollen Junkies in Nürnberg nicht mehr länger nur Objekte von Politik, Medizin und Strafverfolgungsbehörden sein. „Bislang ist nur über uns bestimmt worden, wir müssen endlich solidarisch sein und für uns selbst reden“, fordert der 45jährige Gerd S. Mit einer Ausstellung im Nürnberger Jugendzentrum „KOMM“ will deshalb S., der jahrelang selbst gedrückt hat und noch eine Bewährungsstrafe offen hat, zusammen mit dem Junkiebund auf die zunehmende Verelendung der Junkies, ihre Ausgrenzung und Kriminalisierung hinweisen. 24 überdimensional gemalte Kreuze mit Namen wie „Katze“, „Jesus“ und „Daniela“ symbolisieren den rapiden Anstieg der Drogentoten. Hinter jedem Namen verbergen sich persönliche Bekannte und Freunde von Gerd S. „Sie starben nicht am Heroin, sondern an den Umständen, unter denen sie leben mußten“, klagt Gerd den gesellschaftlichen Umgang mit Süchtigen an. Es müsse Schluß sein mit dem Tod an heimlichen Orten, auf Toiletten oder in dunklen Kellerräumen. Er fordert, daß auch Junkies auf menschenwürdigen Weise überleben können sollen. Dazu müßte beispielsweise jeder die Chance bekommen, mit Ersatzdrogen substituiert zu werden, und es müßten niederschwellige Entziehungskuren angeboten werden. (Die Ausstellung kann entliehen werden über das KOMM, Königsstr. 64, 8500 Nürnberg oder den Junkiebund, Ottostr.27, 8500 Nürnberg.) bs/Foto: SoFa/Wittmann

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