Aussteiger: Irgendwo macht frei
Noch ist Abbas, der Schüler vom Schulzentrum Kornstraße, frei und nicht abgeschoben in Togo. Das ist für den jungen Twen – und seine zahlreichen Breme FreundInnen – die Erfolgsnachricht des ausgehenden Jahrhunderts. Seit rund eineinhalb Jahren lebt der abgelehnte togoische Flüchtling von Freunden versteckt irgendwo in Deutschland – ohne bislang geschnappt worden zu sein.
Hunderte Bremer SchülerInnen hatten über Monate hinweg zuvor versucht, dem togoischen Brüderpaar Abbas und Ibo ein legales Bleiberecht in Deutschland zu verschaffen. Dafür hatten sie Petitionen geschrieben und Demonstrationen abgehalten, sogar den Bundespräsidenten darauf angesprochen. Doch der damalige Bremer Innensenator Ralf Borttscheller hatte sich nicht erweichen lassen, sondern die Ausweisung des jungen Abbas nach Togo pünktlich zu dessen 18. Geburtstag betrieben. Da aber war Abass schon untergetaucht. Freunde berichten heute, dass Abbass das Leben im Versteck nicht leicht fällt. Sie glauben aber nach wie vor, dass es für Abbas keinen anderen Ausweg gab als illegal zu bleiben – denn in Togo, wo die Eltern von Abbas und Ibo verfolgt wurden, drohe auch den Söhnen die Verfolgung. ede
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