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Aussage verweigert

BERLIN taz ■ Weil er im Kriegsverbrecherprozess gegen den früheren bosnisch-serbischen Vizeministerpräsidenten Radoslav Brdjanin aussagen soll, hat ein früherer Washington-Post-Reporter jetzt selbst Klage eingereicht. Wie der Guardian meldet, wehrt sich Jonathan Randel gegen eine Entscheidung des UN-Kriegsverbrechertribunals, ihn als Zeugen der Anklage zu laden. Brdjanin wird vorgeworfen, für den Tod von hunderten Menschen während des Bosnienkrieges 1992–1995 verantwortlich zu sein. Im August hatte der frühere Belgrad-Korrespondent der BBC, Jacky Rowland, im Prozess gegen Serbenführer Slobodan Milošević ausgesagt. Randel dagegen befürchtet, dass Journalisten bei einer Mitwirkung an derartigen Prozessen künftig nicht mehr als neutrale Beobachter, sondern als legitime Ziele in Konfliktregionen angesehen würden. Seine Anwälte hoffen nun, einen Präzedenzfall zu schaffen, der Journalisten denselben Status wie Mitarbeitern von Hilfsorganisationen oder internationalen Beaobachtern gibt, die nicht zu Aussagen herangezogen werden können. STG

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