Auslandseinsätze der Bundeswehr: Große Mehrheit gegen Ausweitung
Die Forderung der Regierung nach mehr Auslandseinsätzen stößt auf wenig Gegenliebe. Mehrere Umfragen ergaben deutliche Mehrheiten dagegen.
BERLIN rtr | Fast zwei Drittel der Deutschen lehnen Umfragen zufolge eine Ausweitung der Auslandseinsätze der Bundeswehr ab. Im am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer sprachen sich 62 Prozent der Befragten gegen die Anregung von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen aus, Deutschland solle sich militärisch stärker an internationalen Kriseneinsätzen beteiligen. Auch im ARD-Deutschlandtrend fand sich mit 61 Prozent eine ähnlich deutliche Mehrheit dagegen.
Die neue Bundesregierung macht sich für eine aktivere Rolle Deutschlands in der internationalen Politik stark. Erst am Donnerstag hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel ein größeres Engagement bei der Suche nach Lösungen für internationale Konflikte angekündigt.
Zugleich hatte sie aber Darstellungen zurückgewiesen, Deutschland müsse auch militärisch aktiver werden. „Es geht nicht um mehr oder weniger militärisches Engagement, sondern es geht um den politischen Einfluss von einem großen Land wie Deutschland“, sagte sie nach einem Gespräch mit UN-Generalsekretär Ban Ki Moon.
Der frühere Außenminister Guido Westerwelle (FDP) hatte eine Politik der strikten militärischen Zurückhaltung betrieben, die von Verbündeten hinter vorgehaltener Hand häufig als Wegducken aus der Verantwortung kritisiert wurde.
Die Bundeswehr beteiligt sich derzeit mit 4925 Soldaten an zehn internationalen Einsätzen. Die größten Kontingente sind in Afghanistan (3135 Soldaten) und im Kosovo (784 Soldaten) im Einsatz.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Überraschung bei U18-Wahl
Die Linke ist stärkste Kraft
Krisentreffen nach Sicherheitskonferenz
Macron sortiert seine Truppen
„Edgy sein“ im Wahlkampf
Wenn eine Wahl als Tanz am Abgrund verkauft wird
Denkwürdige Sicherheitskonferenz
Europa braucht jetzt Alternativen zu den USA
Ukraine-Verhandlungen in Saudi-Arabien
Wege und Irrwege aus München
RTL Quadrell
Klimakrise? War da was?