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Ausländerbehörde sucht nach Chancen zur Deeskalation

Der Hungerstreik in der Abschiebehaftanstalt Glasmoor dauert weiter an. Zehn Kurden und zwei Iraner verweigerten seit fünf Tagen die Nahrungsaufnahme aus Protest gegen Abschiebungen in ihr Heimatland, berichtete der GAL-Justizreferent Peter Mecklenburg nach einem Besuch in der Anstalt.

Mittlerweile hat ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde Gespräche mit einem Teil der Hungerstreikenden geführt. Man suche nach Möglichkeiten, die Situation nicht eskalieren zu lassen, so der Pressesprecher des Einwohner-Zentralamts, Norbert Smekal. Wie die Behörde dabei vorgeht, erzählten die Flüchtlinge gestern dem GALier Peter Mecklenburg: Sie schadeten sich mit dem Hungerstreik nur selbst, hätte ihnen ein Mitarbeiter der Ausländerbehörde gesagt, und an ihrer Abschiebesituation würde sich ohnehin nichts ändern. Ein erster hungerstreikender Flüchtling wurde auch bereits von Glasmoor in das Untersuchungsgefängnis Holstenglacis verlegt, wie sein Anwalt Ernst Medecke berichtete. Über die Gründe wurde nichts bekannt.

Morgen will die Hamburger Ausländerbehörde mit dem Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge über die Zukunft der Kurden sprechen. Auf jeden Fall sollen die Hungerstreikenden auf ihre Bitte hin morgen erst einmal Mineralwasser erhalten. Das sicherte der stellvertretende Leiter des Strafvollzugsamtes dem GALier Peter Mecklenburg zu. paf

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