: Aus grauen Alltags Mauern
Im Prinzip Neukölln, was aber genauso gut nach Mitte geht: „Die Krötzkes sind drin“, und zwar jetzt im Tränenpalast
Neukölln hat seine eigene Soap, nur läuft die nicht im Fernsehen, sondern auf der Theaterbühne. Dreh- und Angelpunkt der Krötzkes-Serie sind eine Frauengemeinschaft aus Neukölln und deren Sorgen und Probleme. In der zweiten Folge der Doku-Soaperette hat Regisseur Peter Lund einen Computer in das Leben der Frauengang geschmissen. Die drei Damen aus drei Generationen versuchen auf unterschiedlichste Weise, sich mit dem High-Tech-Produkt anzufreunden: Oma Effie will sich als Hackerin profilieren, Mama Fee ihr Sexleben aufpeppen und Tochter Sammy stolpert mir nichts, dir nichts in die rechtsradikale Szene. Wie schon im ersten Teil, „Die Krötzkes kommen“, geht natürlich auch in „Die Krötzkes sind drin“ einiges im Leben der „Golden Girls“ der Neuköllner Oper schief. Trotzdem wirkt das Stück nie übertrieben, gekonnt hangelt man sich an der Wirklichkeit entlang. Weil als Grundlage ja auch das reale Leben einer Neuköllner Familie diente. Die Berliner Rezensenten ließen sich von der Uraufführung im Frühjahr wie schon vom ersten Part der „Krötzkes“ begeistern. Nun hat Neukölln endlich die Aufmerksamkeit von Mitte erreicht, wie es dem Frauentrio vom Kiez zusteht. An Jubel- und Begeisterungsstürmen der Besucher wird es den Krötzkes auch hier nicht fehlen. CHB
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