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Archiv-Artikel

Aus für die Schaltsekunde

Von ELF

BONN taz ■ The same procedure as every year? Kommendes Silvester zumindest nicht. Genau eine Sekunde vor dem großen Korkenknallen bleibt die Uhr nämlich stehen: Auf 23 Uhr 59 Minuten und 59 Sekunden folgt noch einmal 23 Uhr 59 Minuten und 59 Sekunden – und erst dann Mitternacht. Hintergrund: Eine so genannte Schaltsekunde wird eingefügt, bevor das neue Jahr beginnen darf. Nötig ist diese Korrektur, an der die Universität Bonn beteiligt ist, weil sich die Erde tendenziell immer langsamer dreht. Die Tageslänge kann sich binnen 24 Stunden um bis zu eine Millisekunde ändern. Die Uni Bonn koordiniert diese Messungen. Bereits 32 mal mussten Schaltsekunden eingefügt werden. In Zukunft wird der Korrekturbedarf sogar noch wachsen, weil sich die Erde immer langsamer dreht – nach zuletzt fünf recht flotten Jahren. Möglicherweise ist die nächste Schaltsekunde dennoch eine der letzten. Ihre Gegner sehen Gefahren für das perfekt synchrone Arbeiten von EDV-System weltweit, wenn diese regelmäßig neu eingestellt werden müssen. Stattdessen könnten die Sekunden addiert und die Uhren erst umgestellt werden, wenn eine volle Stunde zusammen gekommen ist – zu Silvester 2600. ELF