Aus den Niederungen des Fußballsports: Aufstiegs- und Abstiegsdramen
■ Oberliga-Finale: Entscheidungen für Norderstedt, Altona und Lurup
AUS DEN NIEDERUNGEN DES FUSSBALLSPORTS
Aufstiegs- und Abstiegsdramen
Oberliga-Finale: Entscheidungen für Norderstedt, Altona und Lurup
Die Oberliga Nord bestreitet an diesem Wochenende ihren letzten Spieltag, der Meister steht mit dem VfL Herzlake bereits fest. Von „Freundschaftsspielen“ kann man zumindest bei den Hamburger Vereinen nicht sprechen. Außer für die Amateure des HSV kann dieser Spieltag für die hanseatischen Teams durchaus schicksalhaften Charakter annehmen. Denn: Norderstedt kann noch die Aufstiegsrunde erreichen und Altona 93, VfL 93 und der SV Lurup krebsen am Rande des Abstiegs.
So verspricht die Partie des SC Norderstedt gegen Altona 93 besondere Spannung. Beide Männerriegen müssen unbedingt siegen. Norderstedt um sich auf dem letzten Drücker noch für die Relegation zur 2. Bundesliga zu qualifizieren, der AFC um die Klasse zu halten. Die Vorstädter scheinen für ihr Unterfangen bestens gerüstet. Am Dienstag wurde die Generalprobe glänzend bestanden: Im Toto-Pokal wurde der FC Ellas gleich mit 6:0 abgefertigt. Andreas „Boller“ Jeschke tat sich hierbei mit seinen vier Treffern besonders hervor. Nicht dabei sein wird voraussichtlich Peter Bachmann, der noch angeschlagen ist. Bei Altona bangt man hingegen um den Einsatz von Peter Ehlers. Der für den AFC wichtigste Spieler laboriert seit gut einem halben Jahr an einer Oberschenkelverletzung und hielt zuletzt immer nur Kurzeinsätze durch. Die Altonaer haben von allen Hamburger Wackelkandidaten die schlechteste Ausgangsposition.
Der SCN bedarf für ein erfolgreiches Abschneiden die Schützenhilfe des SV Lurup, der gegen den Norderstedter Mitkonkurrenten Holstein Kiel anzutreten hat. Lurup würde allerdings ein Pünktchen reichen um die Klasse zu sichern. Unter der Woche hat der SVL im Toto-Pokal jedoch enttäuscht. Die Wohlers-Truppe verlor gegen den Verbandsligisten Harburger TB mit 2:1 nach Verlängerung. Sollte den Lurupern dennoch ein Sieg gelingen, so wird man sich von Norderstedter Seite sicherlich mit dem einen oder anderen edlen Tröpfchen bedanken.
Ebenfalls unter größter nervlicher Anspannung dürfte der VfL 93 stehen. Die Truppe von Übergangs-Trainer Uwe Erkenbrecher hat am letzten Spieltag ausgerechnet die stärkste Auswärtsmannschaft der ganzen Liga zu Gast: Die Amateure des SV Werder Bremen. Für die Barmbeker zählt am Sonntag ebenfalls nur ein Sieg, will man auf dem elften Rang, den man zur Zeit inne hat, auch am Ende verweilen. Immerhin steht Walter Laubinger wieder zur Verfügung, wird zunächst auf der Bank platznehmen. Alle Spiele finden am Sonntag um 15 Uhr statt. Gegen 16 Uhr 50 dann ist geklärt, welche der Hamburger Teams den Weg in die Verbandsliga antreten müssen.
Noch bitterer ist es aus der Verbandsliga absteigen zu müssen. Vor diesem Schicksal stehen der SV Vorwärts/Wacker und der SV Halstenbek/Rellingen. Die Rellinger haben die etwas bessere Position, weil ein Pünktchen Vorsprung. Am Sonntag nun (15 Uhr) ist mit dem SC Concordia der Meister zu Gast. Doch der will es den Rellingern gar nicht so leicht machen. Die beste Mannschaft soll auflaufen, Trainer Bernd Enge bleibt extra in Hamburg. Eigentlich wollte er sich ein auswärtiges Spiel ansehen. Nicht, daß da eine Vermutung von Wettbewerbsverzerrung hoch käme. Wacker muß zeitgleich beim SC Condor antreten. Pille
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