Aus dem taz-Magazin: Der vergessene Terror

Vor siebzig Jahren wütete in der Sowjetunion ein mörderisches Regime - das des Leninerben Stalin. Wie war das möglich? Ein taz.mag mit historischen wie aktuellen Erkundungen.

Diktator und Mythos: Josef Stalin hat wieder Konjunktur in Russland. Bild: dpa

In den Moskauer Schauprozessen 1937 ließ Stalin die alte Garde der Bolschewisten hinrichten. Doch der Große Terror richtete sich keineswegs nur gegen die Elite der Partei und der Roten Armee. Die meisten Opfern waren, so Christan Semler in einem Panoramablick auf das stalinistisiche Gewaltsystem Unbeteiligte, die willkürlich verhaftet, schickaniert und erschossen wurden. Viele westliche Intellektuelle, von Bert Brecht über Lion Feuchtwanger bis zu Ernst Bloch, rechtfertigten damals die Schauprozesse. Sie schönten sich die Sowjetunion zum Reich der Vernunft und Stalin zum guten König. Warum? Stefan Reinecke untersucht die Motive. Die Angst vor Hitler spielte eine Rolle. Aber es gab noch mehr Gründe für deisen fundamentalen Irrtum. Thomas Kauf erinnert an eine der vielen Vergessenen des Terrors: die polnische Kommunistin Wera Kostrezewa. Sie lebt, wie viele Exilanten, im Hotel Lux. Sie war Tänzerin, Theoretikerin. Politikerin. 1937 wurde sie, wie fast viele polnische Kommunisten in Moskau, erschossen. Und heute? Die Vergangenheitsaufarbeitung, die nach 1989 in Gang kam, ist unter Putin wieder zum Erliegen gekommen. Historiker, die die Stalinzeit erforschen wollen, bleiben Außenseiter. Geschichte, so der Moskau-Korrespondent der taz Klaus-Helge Donath, muss unbedingt eine Erfolgsgeschichte sein. Und die die alten Mythen leben weiter. Die kompletten Geschichten über die Mechanismen des stalinistischen Regimes und den Umgang damit heute erscheinen am Samstag im Magazin der tageszeitung. Am Kiosk.

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