: Aus dem Sperrmüll von Roland Koch
betr.: „Milde beendet“, taz vom 28. 1. 09
Wenn wir Bremer Bürgerinnen und Bürger glauben, in dieser Stadt würden im Rahmen eines rationalen kriminalpolitischen Konzepts und auf differenzierte Weise die Straftaten Jugendlicher verfolgt, so haben wir uns getäuscht. Mit Verweis auf Statistiken werden von der Staatsanwaltschaft mehr Urteile gefordert – als wenn es Jugendliche interessieren würde, ob der Auflage, einen Sozialen Trainingskurs von sechs Monaten absolvieren zu müssen, formal ein Beschluss oder ein Urteil zu Grunde liegt. Die meisten werden es gar nicht zu unterscheiden wissen.
An diesem Beispiel zeigt sich, dass Rationalität und Sachverstand in der Justizbehörde dünn gesät zu sein scheinen. Unbekümmert und fahrlässig sondern Senator Nagel und der Leiter der Staatsanwaltschaft populistischen Unsinn aus dem Sperrmüll von Roland Koch ab. Und all dies erfahren wir die Jugendrichterinnen und Jugendrichter offenbar aus der Zeitung – welch erbärmlicher Stil. Es scheint, als benötige Bremen dringend einen qualifizierten und erfahrenen Juristen als Justizsenator, der sein Ressort im Griff hat.JANNA GOENS, Bremen