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Augen zu und durch!

■ Die meisten Reiseveranstalter kümmern sich einen Dreck um das Laster „Kinderprostitution“ in den Urlaubsländern

Den allermeisten Reiseunternehmen ist die Kinderprostitution in Urlaubsländern offenbar schnurzegal. Denn nur ganze zwölf Firmen haben bis heute eine Vereinbarung mit der Kinderschutzorganisation terre des hommes unterschrieben, in der sie garantieren, Maßnahmen zum Schutz der Kinder einzuleiten. Das hat der Deutsche Reisebüro-Verband (DRV), die Dachorganisation von rund 3.700 Reisebüros und Reiseveranstaltern, bestätigt. Seit Februar 1994 empfiehlt der DRV seinen Mitgliedern, dieses Papier zu unterschreiben, um den Mißbrauch der Kinder durch Urlauber zu stoppen. Darin bestätigern die Unternehmen, nur kinderprostitutionsfreie Hotels in ihre Kataloge aufzunehmen. Außerdem verpflichten sie sich, die Reisenden über Hintergründe und Auswirkungen der Kinderprostitution aufzuklären und ihre Reiseleiter und Hoteleinkäufer dementsprechend zu schulen. Auf die Frage, wie viele Reiseunternehmen Hotels anbieten, in denen Kinderprostitution geduldet wird, vermutet DRV-Geschäftsführer Leonhard Reeb: „Vielleicht fünf, vieleicht zehn, vieleicht auch mehr als ein Dutzend.“ Allerdings würden die Mehrzahl der Kindersextouristen auf eigene Faust anreisen.

Nach einer Erhebung des Instituts für Prävention und psychosoziale Gesundheitesforschung an der FU Berlin fahren jährlich bis zu 400.000 Deutsche als Sextouristen ins Ausland, darunter etwa 5.000, die es auf Kinder abgesehen haben. tdt/taz

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