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Aufwachen

Zwei Minuten und 35 Sekunden Horror bringen den FC St. Pauli um einen verdienten Punkt in Duisburg

Marinus Ebbers hat den FC St. Pauli entlarvt. Der Torschütze des entscheidenden Treffers zum 2:1 für Duisburg analysierte treffend den Zustand des Hamburger Abstiegskandidaten. Nach seinem Tor legte Ebbers die Handflächen aufeinander, hielt den Handrücken der rechten Hand an seine Wange, neigte den Kopf leicht und gestikulierte mit geschlossenen Augen ein kurzes Nickerchen. Denn die der schauspielerischen Einlage vorangegangenen 2:35 Minuten stellten bloß, woran es derzeit bei den Braun-Weißen hapert.

Eine halbherzige Eckenabwehr nutzten die Duisburger zur überraschenden 1:0-Führung (69. Drsek), nach dem sich beide Teams zuvor neutralisiert hatten. Der direkte Gegenzug offenbarte dann, dass der FC St. Pauli derzeit nur nach Standardsituationen zum Torerfolg kommen kann. Stanislawski glich nach Freistoßflanke von Rasijewski aus. Doch das Aufatmen nach dem verdienten Ausgleich blieb eine Pause mit Folgen. Ebbers traf und schauspielerte.

Dabei präsentierte sich St. Pauli mit drei Spitzen erstmals mit einem schlüssigen 3-4-3-Konzept, um die malade Situation auf den Außenbahnen einzudämmen. Doch die schlummernde Defensive verpasste es, nach dem couragierten Auftritt gegen den Tabellenfünften auch einen Punkt zu sichern. FOG

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