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Aufgehende Austauschsonne

■ Kooperationsvertrag zwischen Bremen und Japan

Sie sitzen auf gepackten Koffern: Die fünf StudentInnen des Studiengangs Weltwirtschaftssprachen der Hochschule Bremen. Im März geht es nach Japan. Ihr Ziel: Die Universität Aichi in der Hafenstadt Toyohashi.

Die Grundlage dafür, ein Koopertationsvertrag zwischen der Privatuniversität Aichi und der Hochschule wurde gestern unterzeichnet, die fünf Austauschplätze sind bereits vergeben.

Mönch, Rektor der Hochschule, und Brigitte Kubota-Müller, zuständige Japanisch Professorin, sind sicher: „Wir Deutschen müssen viel über das moderne Japan lernen.“ Die Professorin war am Zustandekommen des neuen Programms beteiligt: „Über persönliche Kontakten in einem Spiegel-Lesezirkel. In Japan geschieht vieles informell.“

Überhaupt läuft in Japan manches anders. Nicht nur, daß man statt Partner- Schwesteruniversität sagt. „Das ganze Leben und Denken unterscheidet sich“, sagt die Professorin. Die „Erweiterung des Gesichtsfelds“, geht für sie über den beruflichen Ausbildungszweck hinaus.

Deshalb bereitet sie ihre Ausreisenden auch auf den Kulturschock vor – mit praktischen Ratschlägen wie „aussitzen und Vertraute suchen“. Und mit ein paar Telefonnummern für die Not. Vieles aber wissen ihre StudentInnen schon lange: Daß es Todsünde in Japan ist, ein Haus mit Schuhen zu betreten oder im Bad Seife zu benutzen beispielsweise.

Auch Wohlverhalten gehört zum Programm – potentiell jedenfalls. Denn nur wer einen persönlichen Bürgen hat, bekommt ein Einreisevisum. Trotzdem betreibt die Universität Aichi Austausch mit fünf chinesischen, zwei us-amerikanischen und einer englischen Universität. Nur mit Deutschland ist man nicht sehr erfahren; vorerst wird sich der Aufenthalt der japanischen Gruppe in Bremen auf vier Wochen beschränken.

„Unser Interesse ist groß“, betont Professor Toshihiko Hozumi. In Toyohashi hat sich deutsche Industrie angesiedeltEr selbst bereitet den japanischen Gegenbesuch mit vor. . ede

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