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Archiv-Artikel

Auf immer und ewig taz

Christian von Piechowski aus Berlin gewinnt das einzigartige 25-Jahre-taz-umsonst-Abo

25 Jahre taz in 25 Tagen: Die taz hat zuletzt in einem täglichen Crash-Test noch einmal Rückschau gehalten. Schließlich ist ja immer noch Jubiläumsjahr. Zum Schluss machte die taz den großen taz-Test. Aus den 400 Zuschriften wurde nun der Gewinner ausgelost: Christian von Piechowski aus Berlin erhält das bundesweit einmalige 25-Jahre-taz-umsonst-Abo. Das Sieger-Interview:

taz: Herr von Piechowski, Sie haben das erste, einmalige und durchaus sensationelle 25-Jahre-taz-Abo gewonnen. Wie wird sich Ihr Leben jetzt verändern?

Christian von Piechowski: Naja, ich werde wohl jeden Morgen taz lesen. Vor der Arbeit frühstücke ich immer eine halbe Stunde, und da werde ich wohl währenddessen die Zeitung lesen.

Haben Sie Angst?

Angst? Nein. Also ich freue mich eher. Warum sollte ich Angst haben?

Bis Sie 71 Jahre alt sind, werden Sie taz lesen, quasi silberne Hochzeit feiern. Haben Sie überhaupt Erfahrungen mit so langen Beziehungen?

Nein …

Nicht? Gut. Sie haben aber unser Rätsel gelöst, bei dem man sich sehr gut mit 25 Jahren taz-Geschichte auskennen musste. Woher wissen Sie so viel?

Da fragen Sie eigentlich den Falschen. Mein Bruder Martin hat die Fragen gelöst. Ich denke mal, er hat das per Internet gemacht, das macht er ja sonst auch.

Sonst auch? Dieses Abo ist sensationell und vor allem einmalig.

Ja, es gibt ja auch noch andere Preisausschreiben. Und da machen ich und meine Brüder öfter mal mit. Da habe ich schon einen Renault Clio gewonnen und zwei Reisen nach Wien. Ich reise nämlich sehr gern.

An wie vielen Preisausschreiben nehmen Sie denn im Jahr so teil?

Keine Ahnung, wir verschicken ungefähr 2.000 Karten im Jahr. Übrigens ist das taz-Abo das Witzigste, was ich jemals gewonnen habe.

Übrigens hat eigentlich Ihr Bruder gewonnen.

Stimmt, aber er hat es mir vermacht. Ich wollte sowieso mal nachfragen, ob man beim Abo die Adresse ändern kann, damit er auch mal was davon hat.

Völlig problemlos. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass Sie nicht zur festen taz-Klientel gehören. Haben Sie eigentlich die taz jemals gelesen?

Ja, auf der Fachhochschule so vor zwanzig Jahren.

An was erinnern Sie sich noch?

Nur, dass da zu wenig Sport drin war, und einen Berlin-Teil gab es damals auch noch nicht.

Ich glaube, wir müssen testen, ob Sie des taz-Abos würdig sind. Ich nenne Ihnen taz-affine Themen und Sie antworten, was Ihnen dazu in den Sinn kommt. Okay?

Meinetwegen.

Atomkraft.

Der ganze Aufwand lohnt sich eigentlich nicht. Dafür, dass die Dinger nur ein bisschen Strom produzieren, sind die zu gefährlich.

Irakkrieg.

Bin ich absolut dagegen. Die Amerikaner haben ziemlich viel selbst verschuldet. Andreas von Bülow schreibt ja auch, dass eventuell sogar die CIA ihre Hand im Spiel hatte.

Joschka Fischer.

Finde ich gut. Alle haben versucht, ihn in die Pfanne zu hauen, und er hat sich durchgeboxt. Bewundernswert.

Was ist Linkssein?

Schwer zu sagen. Ist die Regierung links? Ich frage mich eher, wo ist eigentlich die Mitte?

Sind sie ein Linker?

Nicht so richtig links. Früher, da war ich gegen Kohl, da waren sozusagen alle links. Und jetzt bin ich mit der Regierung manchmal nicht einverstanden, aber dennoch froh, dass die CDU nicht regiert. Keine Ahnung, ob das links ist.

Was haben Sie bisher für eine Zeitung gelesen?

Den Tagespiegel.

Behalten Sie den eigentlich?

Nein, der wird abbestellt.

Und was machen Sie mit dem gesparten Geld?

Das ist wie mit dem Rauchenaufhören. Wenn ich das Geld immer sparen würde, könnte ich mir sicherlich mal eine große Reise leisten, aber so verpufft das Geld einfach nur.

2029 halten Sie die letzte Ausgabe des 25-Jahre-Abos in den Händen. Was sollte drin stehen?

Mehr Sport, aber nicht Synchronschwimmen oder Reiten oder so etwas, das mag ich gar nicht.

INTERVIEW: DANIEL SCHULZ