Auf der Suche nach Atlantis

■ Carola Stern, Referentin für Filmförderung am Filmbüro, über Hamburger Filme auf der Berlinale vom 9. bis 20. Februar

taz: Gerade sind die Max Ophüls-Filmfestspiele in Saarbrücken zu Ende gegangen. Was waren eure Erfahrungen?

Carola Stern: Der Erstlingsfilm von Mathias Oberg Unter der Milchstraße hat den Preis des saarländischen Ministerpräsidenten gewonnen. Das freut mich, weil der Film unter komplizierten Produktionsbedingungen entstanden ist, die man ihm überhaupt nicht ansieht. Maries Lied von Niko Brücher, Rotwang muß weg! von Hans-Cristoph Blumenberg und Die Eroberung der Mitte von Robert Bramkamp wurden auch von der Auswahlkommission auf die Berlinale eingeladen.

Am 9. Februar wird die Berlinale eröffnet. Mit welchen Filmen wird Hamburg noch vertreten sein?

Insgesamt mit 13 Filmen, die in verschiedenen Sektionen der Festspiele laufen. Im Wettbewerb wird Transatlantis zu sehen sein, ein Film mit beeindruckenden Landschaftsaufnahmen, der von der Vision eines Physikers erzählt das legendäre Atlantis in Tibet zu finden. Nicht für jeden Film ist es gut im Wettbewerb zu starten, weil der Rahmen auch eine Rolle dabei spielt, wie ein Film ankommt. Erfahrungsgemäß gehen Kritiker mit deutschen Filmen im Wettbewerb nicht gerade wohlwollend um.

Wie wird die Präsentation der Hamburger Filmförderung aussehen?

Das Filmbüro und der Film Fonds Hamburg geben gemeinsam eine Broschüre mit den Filmen heraus, die in Hamburg zuletzt gefördert wurden. Gemeinsam mit den großen deutschen Filmförderungsinstitutionen aus München, Berlin-Brandenburg und Nordrhein-Westfalen wird Hamburg am Focus Germany-Stand von 9. bis 20. Februar den ganzen Tag über vertreten sein. Allerdings sind hier lediglich Ackreditierte zugelassen.

Was sind eure Erwartungen?

Daß die Filme sowohl von den Kritikern als auch vom Publikum gut aufgenommen werden und daß die gerade fertiggestellten Filme einen Verleih finden. Die erste Vorführung vor einem großen Publikum wird Matthias Glasners Die Mediocren im Panorama haben. Glasner erzählt hier nicht nur die Geschichte von urbanen Twens. Ohne eine penetrante Innenschau zu bieten entsteht ein Bild seiner Generation.

Fragen: Volker Marquardt