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Auf den Kopf gefallen

Neues Wahrheit-Verbot: Sprung ohne Fallschirm

Seit vielen, vielen Jahren verbietet die Wahrheit nutzlose Rekordversuche. Dazu gehören das Umrunden von Kontinenten in ungeeigneten Verkehrsmitteln, das schwimmende Durch­queren irgendwelcher Gewässer, aber auch das Besteigen von Riese­nbergen durch Lahme, Blinde und Bekloppte. Zuletzt hatte die Wahrheit einem selbsternannten „Ultraläufer“ verboten, das Saarland zu umrunden. Selbst­ver­ständ­lich hat sich der Extremtrottel nicht an das Verbot gehalten. Dafür gab es jetzt einen ganz besonderen Fall von Re­kord-­idio­tie. Ein 34-jähriger Brite hat sich ohne Fallschirm aus etwa 40 Metern Höhe von einem Hubschrauber aus ins Meer gestürzt, um einen Weltrekord aufzustellen. Beim harten Aufschlag aufs Wasser wurde der Rekorddepp kurz bewusstlos und musste von Tauchern gerettet werden. Offenbar stand die ganze Aktion unter keinem guten Stern. Wie dpa gestern meldete, berichteten Helfer „von einem ungeschickten Absprung, bei dem sich der ehemalige Fallschirmspringer den Kopf gestoßen habe“. Das muss allerdings schon öfter passiert sein, sonst würde er ja nicht ohne Fallschirm abspringen. Und dann ist es nicht mal sicher, ob der halsbrecherische Sprung unter diesen Umständen offiziell anerkannt wird. Der Rekordirrsinn nimmt immer dümmere Formen an.

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