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Auf dem Spielplan steht nur noch die Abwicklung

■ Nach dem Ende des Spielbetriebs: Staatliche Schauspielbühnen werden aufgelöst

Nach dem Ende des Spielbetriebs am Wochenende hat gestern die praktische Auflösung der ehemaligen Staatlichen Schauspielbühnen Berlin begonnen. Im Schiller Theater laufen derzeit noch die Proben zu Goethes „Faust“ in der Regie von Einar Schleef. Die Premiere soll in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz stattfinden, sagte der vom Senat mit der Auflösung beauftragte Matthias Thilo gestern.

Alle Künstler und Bühnentechniker mit dem sogenannten Normalvertrag Solo würden zum Ende der Spielzeit gekündigt. Die knapp 130 Betroffenen erhielten derzeit Mitteilungen und Einladungen zu Anhörungen. Die übrigen 420 Beschäftigten sollen bei anderen Staatlichen Kultureinrichtungen untergebracht werden. Für zehn Stellen am Deutschen Theater und fünf Stellen an der Volksbühne seien inzwischen Freiwillige gefunden worden. Wer nicht sofort vermittelt werden könne, komme auf eine Überhangliste. „Das kann Jahre dauern“, meinte Thilo. Kündigungen solle es nicht geben.

Ein für Mittwoch vorgesehener Termin am Berliner Bühnenschiedsgericht wird vorerst aufgehoben. Zehn Schauspieler klagen ihr Recht auf eine Ansehrolle ein. Der Termin soll neu anberaumt werden, wenn feststeht, welche Produktionen an anderen Häusern weitergespielt werden. Auch eine Entscheidung des Verfassungsgerichts steht noch aus, falls die FDP und Bündnis 90/Grüne ihre Klage nicht zurücknehmen. dpa

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