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KommentarAuf Kosten aller

■ Die Symbolik der Nölle-Abfindung

Natürlich liegt das Senatorengehalt von 16.000 Mark nicht gerade an der Armutsgrenze. Trotzdem gibt es auch auf diesem Niveau nicht nur Aufsteiger. Ulrich Nölle verdiente als Sparkassenvorstand mehr als das Doppelte. Und arbeiten muß er im neuen Job als Finanzsenator wohl sogar mehr. Daß der Spitzenmann der CDU trotzdem „in die Politik“ geht, wurde von seiner Partei im Wahlkampf gerne positiv herausgestrichen. Allerdings hat die CDU vergessen, dazuzusagen, wer für Nölles finanziellen Verlust den Ausgleich zahlt: jeder, der bei der Sparkasse seine monatlich zwölf Mark Kontoführungsgebühr und zwölf Prozent Kreditzinsen berappt.

Politik besteht zu großen Teilen aus Symbolik. Und die Symbolik der Nölle-Abfindung bedeutet für die vielbeschworene „Umsetzung des Bremer Sanierungsprogramms“: Die CDU lockt Reiche nach Bremen auf Kosten der Armen. Sie kürzt die Sozialhilfe, um Gewerbeflächen besser zu subventionieren. Sie fördert Privatschulen und streicht bei den Integrationsklassen.

Oder ist das alles womöglich nur ein Mißverständnis? Ulrich Nölle hätte heute gute Gelegenheit, die Sache klarzustellen. Mit einem einzigen Satz könnte er in der Bürgerschaft den fiesen Vorwurf beiseite wischen. Der Satz hieße: „Ich scheide heute aus dem Vorstand der Sparkasse aus und verzichte damit natürlich auch auf irgendwelches Geld von Sparkasse.“ Dirk Asendorpf

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