Auf Du und Du mit der Rhod-Arie: Unendliche Geschichte
■ Wird am Schluss doch alles gut?
Ursprünglich sollte das Rhodarium eines der touristisch attraktiven Bremer Expo-Projekte werden. Aber kaum war die Baugenehmigung erteilt, regten sich Proteste von AnwohnerInnen. Sie sahen durch das erwartete Verkehrsaufkommen „einen der schönsten Bremer Stadtteile“ der Zerstörung Preis gegeben und erhoben Klage gegen das Bauvorhaben. Zu allem Überfluss flog im August 1999 auf, dass die Planer sich bei den Baukosten gehörig verschätzt hatten – auch der extra eingeschalteten Controlling-Firma war das nicht aufgefallen. Um wenigstens innerhalb des bereits erhöhten Kostenrahmens von 56 Millionen Mark zu bleiben musste die ganze Planung zusammengestrichen werden. Das rief die CDU auf den Plan, die das ganze Projekt am liebsten gekippt hätte.
Unterdessen gelang es der Umweltbehörde, das Rhodarium auf wundersame Weise zu verschlanken: Einsparungen im Umfang von 24 Millionen Mark sollen möglich sein, ohne dadurch die Attraktivität und damit die Aussicht auf einen rentablen Betrieb in einer public-private-partnership zu schmälern. Auch aus den Koalitionsmühlen ging der botanische Vergnügungspark schließlich weitgehend unbeschadet hervor: Im Tausch gegen die Sanierung der maroden Pferderennbahn nickte die CDU das High-Tech-Gewächshaus ab, verlangte lediglich weitere Einsparungen. Allerdings ist im Gewirr der Teuerungen und Sparmaßnahmen offensichtlich der Überblick abhanden gekommen: Klaus-Dieter Sagebiel aus dem Bauressort konnte lediglich sagen, weitere Einsparmöglichkeiten würden geprüft, nicht aber, welcher Preis gedrückt werden soll. Wenn diese Prüfung den für den Spätsommer geplanten Baubeginn nicht weiter verzögert, sollen noch im kommenden Jahr die ersten Gäste kommen. Die Beteiligungsverfahren laufen.
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