Auf Du und Du mit der Intensivmedizin: Ethiker prüfen
■ Umstrittener Computer-Einsatz verboten
Eine „außergewöhnliche Entscheidung“ traf die Bremer Gesundheitsbehörde gestern, so ihr Sprecher Bruns-Kösters. Die Behörde verbot der Klinik Links der Weser, das neue Computerprogramm „Riyadh“, das seit Dezember dort benutzt wird, weiter anzuwenden. Zuvor müsse die Ethik-Kommission der Ärztekammer das Programm überprüfen, heißt es in einer Stellungnahme. Hintergrund der amtlichen Intervention ist ein Bericht in der Hamburger Wochenzeitung „Die Woche“, nach dem das Computer-Programm anhand von Daten von Intensiv-PatientInnen „in Zukunft mitentscheiden könnte, wann sich der Kampf um das Leben von Schwerstkranken noch lohnt“, so der Untertitel des Berichtes. Der Leiter der Intensivmedizin Links der Weser, Prof. Werner Kück, äußerte unterdessen Verständnis für die Behörden-Entscheidung. Er sei in der „Woche“ fehlerhaft zitiert worden, so der Mediziner. Bei dem Programm RIYADH gehe es um die Qualitätssicherung für die medizinische Behandlung. Jede Entscheidung über Weiterbehandlung von Intensivpatienten liege weiter in Ärztehand. ede
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