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Auf Du und Du mit der FirmenrettungBremer Silberwaren glänzen wieder

■ Sanierung geglückt / „Schwarze Null“? geschrieben werden

Die Sanierung der Bremer Silberwarenfabrik M.H. Wilkens & Söhne GmbH ist offenbar gelungen. Das Überleben der ältesten deutschen Silberschmiede sei gesichert, erklärte der Vorstandschef der Zwilling J.A. Henckels AG (Solingen), Christian Ellermeier, am Freitag in Bremen. Die Zwilling-Werke hatten das im März 1995 in Konkurs gegangene Bremer Traditionsunternehmen im Oktober des gleichen Jahres zu 100 Prozent übernommen.

Zwar habe Wilkens 1996 durch weitere Sanierungsaufwendungen noch Verluste geschrieben, doch für 1997 sei „die schwarze Null geplant“, sagte Ellermeier. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit sei 1996 bereits ausgeglichen. „Ab 1998 werden wir uns endgültig in der Gewinnzone etablieren.“ Das Eigenkapital der GmbH beträgt 15 Millionen Mark.

Wilkens hat nach Angaben des Geschäftsführers Karlheinz Diesing im abgelaufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von über 50 Millionen Mark erzielt. Der Export habe sich auf rund 20 Prozent erhöht, Marktanteile im Inland seien zurückgewonnen worden. Sowohl die Marke BSF für Produkte aus Edelstahl als auch die Marke Wilkens für Silberbestecke seien auf dem deutschen Markt die Nummer zwei, sagte Diesing. Die Mitarbeiterzahl soll 1997 von derzeit 240 auf 200 reduziert werden. Vor dem Konkurs hatte das Unternehmen knapp 400 Beschäftigte.

Drei Millionen Mark habe Zwilling bisher für die Sanierung investiert, weitere zwei Millionen Mark sollen in diesem Jahr aufgewendet werden. Über den damaligen Kaufpreis wollte die Geschäftsleitung keine Angaben machen. Es sei „ein erheblicher Kaufpreis gezahlt worden“. Der Konkursverwalter der Wilkens Bremer Silberwaren AG, Hellmut Vogel, erklärte, inzwischen seien alle bevorrechtigten Forderungen erledigt. dpa

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