Attentatsversuch in Israel: Mordanschlag gegen Mafia-Boss

Bei einem Sprengstoffanschlag in Tel Aviv sind mehrere Personen verletzt worden. Der Anschlag soll einem Mafia-Boss gegolten haben. Der Mann blieb unverletzt.

Polizisten bei der Tatortsicherung nach dem Sprengstoffanschlag. Bild: dpa

JERUSALEM/TEL AVIV afp/dapd | Bei einem Bombenanschlag in der Altstadt von Tel Aviv sind am Donnerstag mindestens vier Menschen verletzt worden. Offenbar habe ein Motorradfahrer nahe einem Auto einen Sprengsatz gezündet, berichtete die israelische Zeitung Haaretz. Das Fahrzeug sei sofort nach der Explosion in Flammen aufgegangen.

Offenbar habe der Anschlag dem Chef einer kriminellen Bande gegolten, schrieb die Zeitung. Nissim Alperon habe zum Zeitpunkt der Explosion sein Auto gerade verlassen und den mutmaßlichen Anschlag unverletzt überstanden, berichtete Haaretz unter Berufung auf Augenzeugen weiter.

Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte die Meldung zunächst nicht, dass der Anschlag Alperon gegolten habe. Es soll bereits der achte Mordanschlag auf den Bandenchef gewesen sein. Sein Bruder Yaakov war 2008 bei einem Bombenanschlag ums Leben gekommen. Die Familie gilt als eines der größten Verbrechersyndikate Tel Avivs und soll unter anderem in Schutzgelderpressung verwickelt sein.

Seit einigen Jahren kämpfen in Israel mehrere Mafia-Familien um die Vorherrschaft. Dabei wurde etwa ein Dutzend Menschen getötet oder verletzt, insbesondere in Tel Aviv, Netanja und Bat Jam. Ende 2006 richtete die israelische Polizei eine Spezialeinheit zur Bekämpfung des organisierten Verbrechens ein, die sogenannte Einheit 443.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.