Attentat in Afghanistan: Deutscher Soldat stirbt
Ein Fallschirmjäger kommt in Kundus ums Leben, als sein Fahrzeug bei einer Patrouille in eine Sprengfalle gerät.
KUNDUS dpa/ap Beim bislang schwersten Attentat auf deutsche Soldaten in Afghanistan dieses Jahr ist erstmals seit 15 Monaten wieder ein deutscher Fallschirmjäger ums Leben gekommen. Drei weitere Bundeswehrsoldaten wurden verletzt.
Wie Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in Berlin mitteilte, kam der Hauptfeldwebel des Bataillons 263 aus Zweibrücken am frühen Mittwochmorgen ums Leben, als sein Patrouillenfahrzeug südlich von Kundus in eine Sprengfalle geriet. Die Patrouille war laut Jung mit acht Fahrzeugen unterwegs. Kurz nachdem sie gegen 6.55 Uhr deutscher Zeit den Fluss Kundus durchquert hätten, sei der erste Wagen in die Sprengfalle geraten und in die Luft geflogen. Der Hauptfeldwebel, der die Patrouille angeführt habe, sei sofort tot gewesen.
Jung verurteilte den feigen Anschlag und sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Es handelt sich bereits um den dritten Anschlag im August. Anfang des Monats waren drei Bundeswehrsoldaten bei einem Selbstmordattentat in der Nähe von Masar-i-Scharif verletzt worden. Vor einer Woche war eine Patrouille in der Nähe von Feisabad angegriffen worden. Bei dem folgenden Schusswechsel wurde einer der Angreifer verwundet. Er erlag später seinen Verletzungen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach "den Hinterbliebenen im Namen des ganzen Kabinetts ihr aufrichtiges Beileid aus", teilte Regierungssprecher Ulrich Wilhelm im Anschluss an die Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin mit. Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte: "Wir verurteilen den feigen Anschlag aufs Schärfste." Er betonte: "Unser Mitgefühl gilt den Angehörigen und den Kameraden des getöteten Soldaten." Den Verletzten wünschte Steinmeier baldige Genesung. Seit Beginn der Afghanistanmission 2002 sind bereits 26 Bundeswehrsoldaten ums Leben gekommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!