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Archiv-Artikel

Attac für alle

Globalisierungskritiker und solche, die es werden wollen, strömen zur Attac-Sommerakademie nach Göttingen

Fernab der großen Wahlkampfbühnen veranstaltet Attac Deutschland vom 9. bis zum 14. August die vierte Attac-Sommerakademie in Göttingen, der ersten deutschen Stadt, die sich 2003 mit einer Erklärung des Rates zu den Zielen der Organisation bekannte. In fünfunddreißig Seminaren, mehr als hundertsiebzig Workshops und zahlreichen Kulturveranstaltungen sollen von Dienstag bis Sonntag nicht nur neue Mitglieder geworben werden. Auch für alte Attac-Hasen gebe es reichlich Gelegenheit, Kenntnisse zu vertiefen und auf neue Themen aufmerksam zu werden, so Pressesprecher Malte Kreutzfeldt. Das Angebot reicht von Themen wie „Globale soziale Rechte“ oder „EU strategisch: Verfassung – was steht drin und wie geht’s weiter“ bis zu Workshops à la „Reportagenfotografie“ oder „Unsichtbares Theater in Aktion“. Entspannt wird beim Kulturprogramm, etwa einer „Swingparty im Zirkuszelt (mit Einsteigerworkshop)“.

Auch Aktionen seien geplant, sagt Kreutzfeldt. An den Abenden werden Kurzfilme auf Häuserwände projiziert, mit anschließender Diskussion. Man denke zudem über Aktionen im Gefolge des „Schwarzbuch Lidl“ nach, das auf die systematische Schikanierung der Mitarbeiter der Kette aufmerksam machte. Er könne sich Überraschungsbesuche bei Göttinger Filialen der Kette vorstellen, sagt Kreutzfeldt. Solche Besuche könne man dann auf ganz Deutschland ausweiten. Nach dem Verhältnis von Attac zu den Linksparteien befragt, stellt Kreutzfeldt klar, dass Attac außerparlamentarisch bleibe und damit auch nicht in den Wahlkampf eingreife. Man diskutiere darüber, Aktionen seien aber nicht geplant.

Während im Vorjahr bei der Sommerakademie in Dresden von tausend erwarteten Besuchern nur knapp sechshundert erschienen, habe man dieses Jahr realistischer geplant. Man rechnet mit fünfhundert Besuchern, entsprechend der fast fünfhundert Anmeldung, die bereits eingegangen seien. Kreutzfeldt: „Die kommen ganz bestimmt.“ Denis Bühler