Atomverhandlungen mit Iran: Eiertanz ums Uran
Bei den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm zeigt sich US-Außenminister John Kerry skeptisch. Es bleibt noch eine Woche, bis die Übergangsregelung endet.
WIEN afp |Zum Beginn neuer Gespräche über das iranische Atomprogramm in Wien sieht US-Außenminister John Kerry noch „große Diskrepanzen“ zwischen Teheran und den Verhandlungspartnern der 5+1-Gruppe.
„Wir müssen sehen, ob wir einige Fortschritte machen können“, sagte Kerry am Sonntag in der österreichischen Hauptstadt vor einer Zusammenkunft mit seinen Kollegen aus dem Iran, Deutschland, Frankreich und Großbritannien, Mohammed Dschwad Sarif, Frank-Walter Steinmeier (SPD), Laurent Fabius und William Hague. Es müsse „sichergestellt werden, dass der Iran keine Atomwaffen entwickelt“.
Genau eine Woche vor dem Auslaufen eines Übergangsabkommens soll in Wien nach einer endgültigen Einigung im Atomstreit gesucht werden. Aus der 5+1-Gruppe sind lediglich Russland und China nicht auf Ministerebene bei dem Treffen vertreten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow nimmt wegen einer Lateinamerika-Reise nicht teil. Auch sein chinesischer Kollege Wang Yi wird nicht erwartet.
Am 20. Juli läuft ein im November mit Teheran geschlossenes Übergangsabkommen aus, das Grundlage für die Atomverhandlungen ist. Eine Übereinkunft soll dem Iran die friedliche Nutzung der Atomtechnologie ermöglichen, zugleich aber dauerhaft verhindern, dass der Staat Atomwaffen entwickelt.
Im Gegenzug für Zugeständnisse Teherans sollen Wirtschaftssanktionen aufgehoben werden. Hauptstreitpunkt ist die Urananreicherung, die eine Nutzung der Atomkraft sowohl für friedliche als auch für militärische Zwecke ermöglicht. Sollte es bis zum 20. Juli keine Einigung geben, könnte das Übergangsabkommen um sechs Monate verlängert werden.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!