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Atommüll–Gegner ausgetrickst

■ Die britische Entsorgungsbehörde erkämpft sich den Zugang zu Endlagerstätte

Aus London Rolf Paasch

In einer Nacht– und Nebelaktion ist es der britischen Entsorgungsbehörde NIREX am Montagabend gelungen, ihre Bohrausrüstung auf das Gelände einer der vier möglichen Endlagerstätten zu transportieren. Der nächtliche Coup von Elstow, in der englischen Grafschaft Bedfordshire, ist der erste Erfolg der Strahlen–Behörde im Kampf gegen die örtlichen Atommüll– Gegner. Nach den auf acht Monate angesetzten Probebohrungen durch NIREX will die Regierung Thatcher dann entscheiden, wo die niedrig radioaktiven Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage von Sellafield hingekippt werden sollen. Die Bevölkerung aus den allesamt konservativen Wahlkreisen hält dagegen die Endlagerung des Strahlenmülls in 15 Meter tiefen Betongruben für völlig unzureichend. Obwohl es sich bei den meisten Atommüll–Gegnern um Anfänger im Widerstandsgeschäft handelt, war ihre Kampagne bisher äußerst erfolgreich. Zwei Wochen lang hatten sie den Bohrtrupps von NIREX den Zugang zu den vier potentiellen Endlagerstätten verwehren können. „Die waren offenbar über unsere Blockade–Zeiten informiert“ beklagte sich eine Sprecherin der Deponiegegner in Bedfordshire. BAND (“Bedfordshire against Nuclear Dumping“) werde allerdings den Kampf gegen das Endlager nicht aufgeben. Notfalls werde man den Bohrplatz besetzen. Nach der Schlappe von Elstow war der Widerstandswille in den drei übrigen möglichen Endlagerorten jedenfalls ungebrochen. Dort wird die Zufahrt zum Gelände jetzt wieder rund um die Uhr blockiert. So schnell wird das peinliche Ärgernis für Frau Thatchers Atompolitik nicht zu beseitigen sein.

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