■ Atomlager neben der schottischen Küste: Teure Notreinigung in Dounreay geplant
Berlin (taz) – Ein risikoreiches Projekt steht der britischen Atomenergiebehörde bevor. Nach Informationen des Guardian vom Montag muß sie mehr als 1.000 Tonnen Atommüll aus einem etwa 70 Meter tiefen Loch im nordschottischen Dounreay sofort ausgraben lassen und sicher entsorgen. Nur so könne eine Umweltkatastrophe verhindert werden, meinten die Atombosse. Die Notreinigung werde bis zu 30 Jahre dauern. Aus Industriekreisen waren Kostenschätzungen zwischen 1,5 und 3 Milliarden Mark zu hören.
Aus der Wiederaufarbeitung und von Reaktorbauern in Dounreay wurden seit 1959 selbst hochangereichertes Uran und Plutonium in den rissigen Schacht gekippt. Auch Natriumverbindungen wurden direkt neben der Küste entsorgt. Diese Stoffe bergen die Gefahr in sich, daß sie explodieren, sobald sie bewegt werden. Andererseits sind die Klippen bereits soweit verwittert, daß sie jederzeit brechen können. Dann würde der strahlende Inhalt in den Atlantik lecken. Im Mai 1977 gab es eine Natriumexplosion, die den Deckel des Loches absprengte und die Gegend verseuchte. rem
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