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Atomgespräche mit Iran gescheitertAtomenergiebehörde ist "enttäuscht"

Die Delegation der IAEA wollte auch den iranischen Militärstützpunkt Parchin besichtigen. Darauf sei nicht eingegangen worden, sagten die Delegierten.

IAEA-Chef Amano hätte gerne mehr gesehen. Bild: reuters

WIEN dapd | Die Atomgespräche zwischen dem Iran und der Delegation der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) sind nach Angaben der Organisation erneut gescheitert. Teheran sei nicht auf die Bitte der IAEA-Experten eingegangen, den Militärstützpunkt Parchin besuchen zu dürfen, teilte die IAEA am Mittwochmorgen in einer Stellungnahme mit.

Dabei sei zu vermuten, dass an dem Stützpunkt Sprengstofftests ausgeführt würden, die im Zusammenhang mit Atomwaffen stünden. Die Entscheidung Teherans bezeichnete IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano in einer Erklärung als "enttäuschend."

Auch konnte keine Einigung über den Beginn einer "Aufklärung der ungelösten Probleme im Zusammenhang mit dem iranischen Atomprogramm erzielt werden, die insbesondere mögliche militärische Dimensionen betreffen", hieß es.

Zuvor hatte die iranische Führung den zweitägigen Besuch der IAEA-Delegation noch in ein positives Licht zu rücken versucht.

So verlaufe die Zusammenarbeit mit dem UN-Kontrollgremium "bestens", betonte der Sprecher des iranischen Außenministeriums, Ramin Mehmanparast, am Dienstag. Der Besuch begann am Montag. Es war der zweite innerhalb von weniger als einem Monat.

IAEA-Generaldirektor Yukiya Amano zeigte sich hingegen in einer Stellungnahme enttäuscht: "Wir hatten eine konstruktive Haltung, haben jedoch keine Einigung erzielt."

Europa und die USA werfen dem Iran vor, Atomwaffen zu entwickeln. Teheran hingegen hat stets erklärt, mit dem Atomprogramm lediglich zivile Zwecke zu verfolgen. Die IAEA-Delegation machte sich am Mittwochmorgen auf den Rückweg nach Wien.

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7 Kommentare

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  • A
    alex

    ach gottchen - jetzt schwatzen die deutschen berufsmullahs wieder los. checkt ihr eigentlich worum es geht oder kommt ihr frisch von nem propagandaseminar?

     

    für die ganz dusseligen: es handelt sich bei iran weder um eine demokratie noch um einen rechtsstaat sondern um ein klerikalfaschistisches regime. sollte man da nicht doppelt drauf achten, dass die keine massenvernichtungswaffen bekommen?

  • N
    nahab001

    Wann war die IAEA das letzte mal in Indien, Pakistan oder Israel? Wie wurden Indien und Pakistan fuer ihre illegale Atomare Aufruestung bestraft?

    Hier eine Schlagzeile auf die ich warte: Der Fall Iran hat erneut das Problem der Proliferation von Atomwaffen verdeutlicht. In einem internationalem Bemuehenm, diesem Problem zu begegnen ruft die UN alle Laender und Parteien mit eigener oder Zugang zu nuklearer Techologie auf ihre Programme und Institutionen fuer die IAEA zu oeffnen, um ein neues Vertragswerk ueber die Kontrolle und eine eventuelle Abschaffung aller Atomwaffen zu ratifizieren.

  • C
    carsten

    nach 15 jahren verhandlungen ohne ergebnis und andauerndem katz und maus spiel dürfte doch kein zweifel mehr daran bestehen, dass es iran um die entwicklung eigener atomwaffen geht. ich denke die verhandlungen können als gescheitert angesehen werden und sehe hier nur noch eine militärische lösung. manchen aggressoren kann man mit argumenten nicht beikommen. schon gar nicht verrückten. ich würde mich freuen, wenn die bundesregierung und die usa nun einen präventivschlag israels befürworten und aktiv unterstützen würden um die gefahr wenigstens für einige jahre zu bannen. möglicherweise gibt es bis dahin ja auch einen systemwechsel im iran.

  • I
    I.Q

    Hätte die IAEA überhaupt das Recht diese Militäranlage zu besichtigen?

    Wenn nicht hätte sie das eben auch herausstellen sollen, aber vielcicht liegt der Fehler auch in der Bericterstattung.

  • M
    maoam

    Wie auch schon ein anderer Kommentator richtig erkannt hat:

     

    Warum wollen die IAEA-Inspektoren militärische Basen inspizieren?

     

    Wollten sie sich nicht auf die Atomanlagen konzentrieren?

     

    Ist die IAEA jetzt schon an Rüstungskontrolle beteiligt? militärbasen sind und bleiben keine Atomanlagen.

     

    Sie durften wohl die Anlagen inspizieren...jetzt reicht ihnen das nicht aus.

     

    Und die TAZ unterstützt diese Propaganda.

     

    Atomanlagen: Nichts gefunden. "Mist!"

    Jetzt wollen wir auch alle Militärbasen kontrollieren dürfen.......

     

     

    Wie wäre es die biologischen und chemischen Experimente der USA zu kontrollieren. Wer bastelt den an Pocken-Erregern rum, die die ganze Welt auslöschen könnten?

     

    Sogar Israel hat ein solches biologisches Programm am laufen.......

     

     

    Vielleicht sollten sich die Iraner auf die biologische Massenvernichtung konzentrieren...die scheint ja geduldet zu sein.

     

     

    Der Iran ist umzingelt von US-Militärbasen, der Ian ist unzingelt von Ländern, die von den USA und ihren Arschkriechern plattgebombt wurden.

     

    Meiner Meinung nach, hat dee Iran das Recht sich zu verteidigen.....mit allen Mitteln, so wie die USA oder Israel.

     

    Auch das Recht auf einen Präventivschlag sei ihnen gegeben....oder sollen sie zusehen wie die israelischen US-Bomber beladen und betankt werden um den Iran anzugreifen?

    Wer würde abwarten bis es knallt, wenn man es vermeiden bzw. stören kann?

     

     

    TAZ auf Kriegsvorbereitungskurs.

  • V
    vantast

    Als Israel seine Bomben vor Kontrollen versteckte, wurde nicht darüber gemotzt, man akzeptierte es einfach. Die Israelis machten sich sogar einen Jux daraus, die Kontrolleure genasführt zu haben, obwohl sie dicht dran waren. Also mehr Lächeln, bitte!

  • A
    Achwirklich

    War die IAEA schon in Israel, ich habe gehört das Land entwickelt Atomwaffen oder könnte es sein, daß solche Institutionen nur auf die Bühne geholt werden wenn es in den Kram passt, denn sonst wurden die Beiträge an die UN einfach nicht gezahlt.