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Atomenergiebehörde bestätigtUran-Fund in Libyen

In der libyschen Wüstenstadt Sabha haben Revolutionskräfte große Mengen Roh-Uran in Fässern entdeckt. Die Internationale Atomenergiebehörde IAEA hat den Fund bestätigt.

Auch in Libyen strahlt das Uran. Bild: imago/blickwinkel

WIEN/WASHINGTON dpa/afp | Revolutionskräfte des Übergangsrates in Libyen haben einem Medienbericht zufolge in einer Militärbasis radioaktives Material entdeckt. Die vormaligen Rebellen fanden in zwei großen Lagern tausende blaue Fässer nahe der Wüstenstadt Sabha, berichtete der Fernsehsender CNN. Einige der Fässer seien mit der Aufschrift "radioaktiv" versehen.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat sich mittlerweile zu dem Fund geäußert: "Wir können bestätigen, dass es an einem Standort nahe der zentrallybischen Stadt Sabha Fässer mit Yellow Cake (Roh-Uran) gibt", sagte die IAEA-Sprecherin Gill Tudor am Freitag.

Als "Yellow Cake" werden Uranverbindungen in Form von gelborangefarbenem, grobem Pulver bezeichnet. Es kann in weiterverarbeiteter Form für die Herstellung von Brennstäben mund in höher angereicherter Form für den Bau von Atomwaffen verwendet werde.

Das unter der Regierung des untergetauchten Machthabers Muammar al-Gaddafi dort gelagerte Material sei der IAEA seinerzeit gemeldet worden und werde untersucht, sobald sich die Lage in Libyen stabilisiert habe.

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7 Kommentare

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  • T
    toddi

    Vielen Dank für Eure Kommentare (Hari Seldon und julius lieske (musste direkt laut auflachen)

    ja wenn der Hintergrund nicht so dramatisch wäre.

    Der "Atomfund" waren gestern noch "Chemiewaffen".

    Wir haben offensichtlich eine völlig neue Weltbedrohungslage erreicht.

    Es werden vom Kapital, den Imperialisten oder wie immer man es nennen will Kriege zur Neuaufteilung der Ressourcen der Welt vorgenommen. Und niemand ist da der diesen kolonialistischen und postfaschistischen Akteuren auf die Finger schlagen kann.

    Um diesen Statusquo auch künftig zu sichern schreien diese Struckturen nun nach Raketenabwehrsystemen um auch künftig das Risiko einer (gerechten) Strafe aus dem Wege zu gehen oder anders ausgedrückt ohne Sanktionen in der ganzen Welt morden zu können.

    Dazu benutzt die NATO, die ja spätestens nach Auflösung des Warschauer Vertrages unnötig geworden sein müßte. Im Gegenteil, augenscheinlich ist dieser Verbund zur Durchsetzung der (militärischen) kapitalistischen Interessen erst jetzt wieder seiner eigentlichen Bestimmung entsprechend eingesetzt. Und das in bester (schlimmster) kolonialistischer Tradition von Kolonialheeren, Reichswehr und faschistischer Wehrmacht.

    Das die Bundeswehr z. zt. in diesem Prozeß noch nicht groß in Erscheinung tritt sollte auch nicht allzusehr beruhigen. Schon sehen einige Kräfte hierzulande die deutschen Interessen (damit meinen Sie die des heimischen Kapitals nicht der Bevölkerung) nicht ausreichend repräsentiert und schrein nach mehr.

    Begleitet wird das ganze von einer hochintelligenten, hochproduktiven Meinungs- und Medienkampagne die Ihre Quellen teilweise in auf Desinformation und Diversion spezialisierte Geheimdienstabteilungen, Thinktanks und professioneller "Werbe"agenturen hat.

    Ich schlage daher vor, um dem TAZ Leser beide Seiten zu Gesicht zu bringen sämtliche erhältlichen Informationen der gerne totgeschwiegenen Seite der Konfrontation per Drag and Drop in diese Kommentarpostings einzubringen( hinter der Fichte usw..

    Der Redaktion der TAZ sollte das die Möglichkeit geben auch diese Informationen, meinetwegen auch in Rubrik zu veröffentlichen- und damit dem Leser die Entscheidung zu überlassen (auf Basis der Faktenlage) was für Ihn die Wahrheit ist.

    Und liebe TAZ erklärt mir nicht Ihr habt den Anspruch Datenquellen erst verifizieren zu müssen.

    Mit diesen nun bekannten Informationen erhält der Ausspruch des Mitglieds der damaligen US Regierung (bei Zusammenbruch des Ostblockes) nicht wird mehr so sein wie gestern- seine bedrohliche Bedeutung.

    Beweisen wir Ihm (und seinesgleichen)das seine Interpretation des Ausspruches nicht unwiedersprochen bleibt. no pasaran

  • I
    IG.Mossner

    Bitte recherchiert oder googelt einmal nach "Uranvorkommen Libyen"! Dann könnt Ihr lesen, dass Frankreich die Uranvorkommen in Libyen schon 2007 ausbeuten wollte und ein Abkommen über Lieferungen mit Frankreich hatte.

    Nun wird alles sehr einseitig geschildert und Gaddafi zur Last gelegt. Libyen und Afrika besitzen noch andere wertvolle Bodenschätze und die werden sicherlich bald unter den Haien aufgeteilt.

    Sarkotzy und Cameron bitte zuerst nach Den Haag!

  • I
    isomatte

    was ist das jetzt wieder für eine meldung? Erst groß die Überschrift, dass Uran von der "Übergangsregierung" entdeckt wurde. und am ende heißt es, das Gefundene war der atomenergiebehörde bekannt. ja, wat denn nu? war es schon vorher bekannt oder erst nachher?

  • JL
    julius lieske

    Was ist die Nachricht?

    Rebellen "entdecken" Uran? Gestern haben sie Geld in der Bank "entdeckt".

    Und morgen, wenn das sogenannte Auslandsvermögen vom Übergangsterrat verfrühstückt ist, werden sie entdecken, dass man Sand nicht essen kann.

  • M
    Marcus

    Offensichtlich eine nicht Meldung!

     

    Denn wie im Artikel auch steht waren die Vorräte der IAEA bekannt. Das der Fund für die Rebellen überaschend kam liegt eher daran das sie nicht bei der IAEA nachgefragt haben. Auch das der Ort nicht übertrieben intensiv Verteidigt wurde spricht für ein ganz normales Lagerhaus mit Resten aus dem seit Jahren eingestellten Atomprogramm.

  • HS
    Hari Seldon

    Die nächste Runde der Lügenmaschine. War jemand von IAEA vor Ort (Bestätigung von IAEA)? Ganz gewiss nicht. Augenscheinlich kann das Märchen "Babys wurden aus dem Inkubator rausgerissen" nicht mehr verkauft werden, und kommt jetzt die Aussage, dass Libyen mit Nuklearwaffen die NATO bedrohen würde, usw. Vielleicht werden wir noch hören, dass die Soldaten der Libyschen Armee gegrilltes Babyfleisch früstücken jeden morgen, usw. Geht es hier eher nicht darum, dass die NATO einen nuklearen Schlag mit taktischen Atomwaffen in Libyen vorbereiten will?

  • M
    monochromata

    Auch Agenturen vertippen sich: "mund" -> "und"