piwik no script img

Atom in IranUran-Anreicherung unterm Berg

In der unterirdischen Atomanlage Fordo beginnt Iran mit der Anreicherung von Uran. Dort kann angeblich nur bis zu 20 Prozent angereichert werden, für Atomwaffen sind 90 Prozent notwendig.

Unter diesem Berg wird eine Uran-Anreicherungsanlage vermutet. Bild: dpa

TEHERAN afp | In seinem international mit Misstrauen verfolgten Atomprogramm hat der Iran eine weitere Etappe der Produktion von angereichertem Uran bekanntgegeben.

In der unterirdischen Atomanlage in Fordo werde nunmehr Uran angereichert, teilte der iranische Vertreter bei der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Ali Asghar Soltanijeh, am Montag mit. Da die Anlage unter einem Berg eingerichtet wurde, ist sie gegen militärische Angriffe gut geschützt.

Die Anreicherung in Fordo erfolge unter Aufsicht der IAEA, sagte Soltanijeh. Fordo liegt rund 150 Kilometer südwestlich von Teheran. Die iranische Atomenergieorganisation hatte am Samstag mitgeteilt, in Fordo könnten bis zu 3000 Zentrifugen für die Uran-Anreicherung betrieben werden.

Die Anreicherung kann bis zu einem Grad von 20 Prozent erfolgen. Eine Anreicherung auf mehr als 90 Prozent würde benötigt, um Atomwaffen zu bauen. Der UN-Sicherheitsrat verhängte mehrfach Sanktionen gegen den Iran, um die Produktion iranischer Atomwaffen zu verhindern.

US-Verteidigungsminister Leon Panetta erklärte kürzlich, die iranischen Atomanlagen seien möglicherweise gegen Angriffe aus der Luft gewappnet. Am Sonntag vertrat er die Ansicht, der Iran arbeite derzeit nicht an der Produktion von Atomwaffen. Die Iraner wollten jedoch die "Kapazität" für eine solche Entwicklung erlangen, fügte Panetta hinzu.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!